Fast 75 Prozent mehr Ausfuhren als Importe im ersten Quartal

Exportüberschuss im Warenhandel mit den USA steigt

Außenhandelsüberschüsse seit 1992 und kein Ende in Sicht: Auch im ersten Quartal exportiert Deutschland mehr Waren in die USA als es von dort importiert. Und das kurz vor Donald Trumps Verkündigung der reziproken US-Zölle.

Exportüberschuss im Warenhandel mit den USA steigt

Exportüberschuss
im Warenhandel mit
den USA steigt

Fast 75 Prozent mehr Ausfuhren als Importe im ersten Quartal

ba Frankfurt

Deutschland hat im ersten Quartal, also kurz vor Inkrafttreten weiterer US-Importzölle, im Ländervergleich den mit weitem Abstand höchsten Exportüberschuss im Warenhandel mit den USA erzielt. Vor allem Autos und Kfz-Teile, pharmazeutische Erzeugnisse sowie Maschinen, Apparate und mechanische Geräte „Made in Germany“ waren begehrt. Bei den Importen verzeichnet das Statistikamt Destatis Überschüsse vor allem bei mineralischen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und flüssigem Erdgas. Damit setzt sich die jahrzehntelange Reihe an Exportüberschüssen fort − das letzte Handelsdefizit mit den USA gab es 1991.

Frankreich auf Platz 2

„Auch zum Jahresbeginn 2025 und damit vor dem Inkrafttreten höherer Zölle auf Exporte in die Vereinigten Staaten war der deutsche Exportüberschuss erheblich“, erklärten die Statistiker. Im ersten Quartal wurden Waren im Wert von 41,2 Mrd. Euro aus Deutschland in die USA exportiert und Waren im Wert von 23,5 Mrd. Euro von dort importiert. Damit übersteigen die Exporte in die USA die Importe von dort um fast 75%. Im Ländervergleich ist der deutsche Exportüberschuss von 17,7 Mrd. Euro der höchste gegenüber einem Handelspartner im ersten Quartal. Auf Rang 2 folgt Frankreich. Hier liegt der Positivsaldo bei 12,8 Mrd. Euro. Im ersten Quartal 2024 hatte der Außenhandelssaldo (Exporte minus Importe) mit den USA noch +16,7 Mrd. Euro und der mit Frankreich +13,5 Mrd. Euro betragen.

Vor allem Autos gefragt

Den größten Anteil am Exportüberschuss mit den USA gab es Destatis zufolge im Handel mit Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen mit 7,8 Mrd. Euro, wobei die Exporte bei 9,1 Mrd. Euro lagen und die Importe bei 1,3 Mrd. Euro. Den zweitgrößten Exportüberschuss in dieser Warenkategorie gab es mit 4,4 Mrd. Euro mit dem Vereinigten Königreich. Einen positiven Handelssaldo im Warenhandel mit den USA verzeichnet Deutschland auch bei pharmazeutischen und ähnlichen Erzeugnissen (4,2 Mrd. Euro). Hier folgen auf den Hauptabnehmer USA die Niederlande mit einem deutschen Exportüberschuss von 0,9 Mrd. Euro. In den USA begehrt waren im ersten Quartal auch deutsche Maschinen, Apparate und mechanische Geräte (Saldo: +3,7 Mrd. Euro) sowie elektrotechnische Erzeugnisse (Saldo: +2,5 Mrd. Euro).

Importüberschuss bei mineralischen Brennstoffen

Die Statistiker melden aber auch Importüberschüsse mit den USA, vor allem bei mineralischen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und flüssigem Erdgas. Den größten Anteil am Importüberschuss von insgesamt 3,0 Mrd. Euro in dieser Warenkategorie hatten die Importe von Erdöl und Erdgas. Mangels deutscher Exporte betrug das Außenhandelsdefizit hier 2,4 Mrd. Euro. Einen höheren Importüberschuss bei Erdöl und Erdgas verzeichnete Deutschland nur mit Norwegen (Saldo: −6,3 Mrd. Euro). Defizite gab es auch im Warenhandel mit den USA bei Obst und Nüssen (0,4 Mrd. Euro) sowie verschiedenen Samen und Früchten (0,3 Mrd. Euro) − hier vor allem bei Sojabohnen, Pistazien und Mandeln.

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