Wirtschaft zeigt Reeves die kalte Schulter
Wirtschaft zeigt Schatzkanzlerin Rachel Reeves die kalte Schulter
OECD hält fiskalischen Spielraum für unzureichend
hip London
Die britische Regierungspartei hat eine für den 23. Juni angesetzte Konferenz für Wirtschaftsvertreter und Lobbyisten mangels Interesse abgesagt. Schatzkanzlerin Rachel Reeves und Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds sollten dort auftreten. Wie die „Financial Times“ unter Berufung auf Insider berichtet, hätte die Teilnahme 5.000 Pfund gekostet.
In der Einladung sei davon die Rede gewesen, dass es sich um die erste in einer Reihe von Veranstaltungen handele. Sie sollte Wirtschaftsvertretern „die einmalige Gelegenheit geben, sich mit Labours Plan für einen Kickstart des Wirtschaftswachstums auseinanderzusetzen“. Labour bestätigte mittlerweile die Absage der Konferenz.
Kein Interesse an Konferenz
Das Blatt mit den lachsfarbenen Seiten zitiert Lobbyisten, die sich auf Grund der Kosten dazu entschieden hätten, dem Event fernzubleiben. Die sogenannten „Public Affairs“-Budgets von Unternehmen, die für den Austausch mit Beamten und Politikern vorgesehen sind, werden allerorten zusammengestutzt.
Die Stimmung im Dienstleistungsgewerbe hellte sich unterdessen etwas auf. Wie der Finanzdatenanbieter S&P Global mitteilte, stieg sein Einkaufsmanagerindex für die Branche von 49,0 Zählern im April auf 50,9. Eine Blitzumfrage Anfang Mai hatte bereits einen Wert von 50,2 ergeben. Damit überschritt der Index die Schwelle von 50 Zählern, was auf eine wirtschaftliche Expansion hindeutet.
Schwieriges Nachfrageumfeld
Allerdings war einer der Gründe für den zurückkehrenden Optimismus, dass sich die Besorgnis über die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump im Mai abschwächte. „Das vorherrschende Umfeld für die Nachfrage blieb im Mai jedoch schwierig“, sagte Tim Moore, Economics Director bei S&P Global. Darauf deute der anhaltende Rückgang des Auftragseingangs der Branche hin.
Die OECD kürzte zuletzt nicht nur ihre Wachstumsprognosen für Großbritannien. Sie warnte auch, dass „die derzeit hauchdünnen fiskalischen Puffer im Falle neuer adverser Schocks nicht ausreichen könnten, um angemessene Unterstützung liefern zu können, ohne die Fiskalregeln zu verletzen“.