Bilaterales Abkommen

Trump und Starmer räumen Handelsschranken aus dem Weg

Die USA und das Vereinigte Königreich haben sich auf ein „umfassendes Handelsabkommen“ verständigt. Weitere Gespräche laufen mit Indien, Japan und Korea. Die EU wurde nicht erwähnt.

Trump und Starmer räumen Handelsschranken aus dem Weg

Trump und Starmer räumen Handelsschranken beiseite

Erstes Zollabkommen – Gespräche mit Indien, Japan und Korea – US-Aktien ziehen an

det Washington/wrü Frankfurt

Die USA und das Vereinigte Königreich haben sich in den Worten von Präsident Donald Trump auf ein „umfassendes Handelsabkommen“ geeinigt. Das hob der Präsident am Donnerstag bei einem Auftritt im Weißen Haus hervor. Laut Trump werde das Abkommen die Beziehungen zwischen den Nationen „für viele Jahre zementieren“. Auch handele es sich um die erste in einer langen Serie weiterer Vereinbarungen. Nach Angaben des Weißen Hauses laufen weitere bilaterale Gespräche mit Japan, Südkorea und Indien. Die EU wurde nicht erwähnt.

Keine Zölle mehr auf Stahl und Aluminium

Das Abkommen solle der US-Agrarindustrie in Großbritannien den Marktzugang erleichtern, erklärte Trump. Dadurch könnten landwirtschaftliche Betriebe aus den USA mehr Rindfleisch, Äthanol und andere Produkte exportieren.  Auch werden nicht-tarifäre Handelsschranken für US-Produkte wie Chemikalien, Maschinen und diverse Industrieprodukte aufgehoben. Zudem habe sich die Regierung des britischen Premierministers Keir Starmer verpflichtet, über ein „fast track“ Verfahren die Zollabfertigung für Einfuhren aus den USA zu beschleunigen.

Dies werde seine Regierung ebenfalls mit einer beschleunigten Abfertigung von Einfuhren erwidern, so Trump. Zudem werde er nun das Vereinigte Königreich in das „wirtschaftliche Sicherheitsbündnis“ der USA aufnehmen. Beide Länder hätten erkannt, dass „wirtschaftliche Sicherheit auch eine Frage der nationalen Sicherheit“ ist. Daher haben sich laut Trump Washington und London darauf verständigt, die Ausfuhrkontrollen für wichtige Branchen wie die Stahlindustrie zu verschärfen. Zölle auf britischen Stahl und Aluminium sollen hingegen ganz aufgehoben werden.

Handelsbilanzüberschuss der USA

Das Vereinigte Königreich zählt zu den wenigen Industrieländern, gegenüber denen die USA einen Überschuss im Außenhandel haben. 2024 betrug das britische Defizit im Handel mit Waren, der ein Gesamtvolumen von 148 Mrd. Dollar hatte, 11,9 Mrd. Dollar. Es handelt sich um das neunte Jahr in Folge, dass die US-Wirtschaft einen Überschuss aufwies. Folglich blieben die Briten von den reziproken Zöllen, die der Präsident am 2. April verkündet hatte, verschont. Der Basissatz in Höhe von 10%, mit denen die US-Regierung sämtliche Einfuhren überzog, trifft aber die britischen Partner ebenso wie die nun abgeräumten Zölle auf importiertes Stahl.

Am US-Aktienmarkt wurde das Abkommen positiv aufgenommen. Der marktbreite S&P 500-Index gewann im frühen Geschäft 1,3%. Das Pfund legte kurzfristig gegenüber dem Dollar leicht zu. Auch der Dax zog zum Handelsschluss mehr als 1% an.

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