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Superzyklus, auch für Fondsanbieter

Die Sicherheitswende in Europa löst nicht nur einen mehrjährigen Verteidigungs-Superzyklus aus. Auch die Fondsindustrie legt immer mehr Verteidigungsprodukte auf und sammelt mit diesen kräftig Gelder ein.

Superzyklus, auch für Fondsanbieter

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Superzyklus, auch für Fondsanbieter

Von Werner Rüppel

Gerade hat M.M. Warburg mit dem Europe Defence Equity Fund (EDEF) einen weiteren Verteidigungsfonds aufgelegt. Stratege Carsten Klude stuft Europas Sicherheitswende zurecht auch als Investmentchance ein. Denn die NATO-Staaten haben sich verpflichtet, ihre Verteidigungsbudgets bis 2035 auf 5% des BIPs auszuweiten. Und angesichts der Bedrohung durch Russland und der schwindenden Unterstützung durch die USA ist es zwangsläufig, dass Europa in den kommenden Jahren sehr viel mehr Geld in die Verteidigung investieren wird als es bisher der Fall war.

Verteidigungsaktien profitieren

„Ein mehrjähriger Verteidigungs-Superzyklus erzeugt verlässliche Umsatzströme in einem traditionell hochmargigen Sektor“, stellt Klude fest. Das hat inzwischen auch die gesamte Fondsindustrie realisiert und in diesem Jahr bereits etliche Verteidigungsfonds und -ETFs aufgelegt. Diese haben zuletzt nicht nur hohe Wertzuwächse, sondern auch zum Teil extrem hohe Mittelzuflüsse erzielt. Solange so viel Geld in den Verteidigungssektor fließt, dürften auch Aktien wie Rheinmetall, MTU, Renk oder Hensoldt davon profitieren. Darüber hinaus rücken auch immer mehr Aktien in den Fokus, die vielleicht nicht in erster Linie Verteidigungsaktien sind, die aber auch von den erheblichen Investitionen in den Defence-Sektor mit profitieren.

Mindestens sechs neue ETFs

In diesem Jahr haben neben M. M. Warburg bereits die Deka und die LBBW aktive Verteidigungsfonds begeben. Darüber hinaus wurden allein 2025 bisher mindestens sechs Ucits-ETFs auf Defence-Aktien begeben, nämlich von WisdomTree, HANetf, Amundi, iShares, Amundi, BNP Paribas und SPDR (State Street). Dabei ist es WisdomTree gelungen, mit ihrem Anfang März begebenen Europe Defence ETF in wenigen Monaten auf ein Fondsvermögen von 3 Mrd. Euro zu kommen. Die bereits 2023 aufgelegten Defence sowie Future of Defence ETFs von VanEck und HANetf sind inzwischen 5,5 Mrd. Euro sowie 2,4 Mrd. Euro schwer. Da darf sich denn auch Hector McNeil, Co-CEO von HANetf, darüber freuen, dass HANetf beim verwalteten Vermögen deutlich zugelegt hat.

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