CO2-Ausstoß

Nachhaltiges Handeln aus Über­zeugung

Nur ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Geschäftsmodell stellt die Zukunftsfähigkeit sicher. Unternehmen müssen dauerhaft einen positiven Einnahmen- beziehungsweise Ertragssaldo erzielen.

Nachhaltiges Handeln aus Über­zeugung

Heiße Sommer, milde Winter, Wasserknappheit und Überflutungen führen uns allen sehr eindrücklich die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit permanent vor Augen.

Auch Helaba Invest ist der Überzeugung, dass nur ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Geschäftsmodell Zukunftsfähigkeit sicherstellt. Denn die Überlebensfähigkeit und damit die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen werden auch künftig primär davon abhängen, inwieweit es ihnen gelingen wird, dauerhaft einen positiven Einnahmen- beziehungsweise Ertragssaldo zu erzielen.

Vorbildfunktion

Mit unserer nachhaltigen Investmentphilosophie möchten wir in diesem Kontext zu einer stärkeren Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Kapitalanlage beitragen. Als großer institutioneller Investor sind wir uns unserer Vorbildfunktion bewusst und möchten diese nutzen, um auch Andere von der Notwendigkeit nachhaltigen Investierens zu überzeugen.

Erfreulicherweise ist auch bei vielen Investoren die Überzeugung stark gestiegen, sich über entsprechende Investments engagieren zu wollen. Dabei gibt es zuhauf Visionen, wie der Klimawandel gestoppt werden soll. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus, beziehungsweise was können Kapitalanleger tatsächlich Sinnvolles tun, um einen Beitrag zur Be­grenzung des Klimawandels zu leisten?

Mit Blick auf den Klimaaspekt steht dabei natürlich die Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen im Vordergrund. Gleichzeitig be­steht meist dennoch der Anlegeranspruch, neben einer weitreichenden Di­versifikation eine angemessene, idealerweise im Bereich des Marktniveaus liegende Rendite erzielen zu wollen. Die einfachste Vor­gehensweise bestünde darin, alle Emittenten aus energieintensiven Sektoren, wie zum Beispiel Energieerzeugung oder Grundstoffe wie Stahl oder Zement, aus dem Portfolio zu eliminieren und in weniger energieintensive Bereiche wie beispielsweise Einzelhandel oder TMT zu wechseln.

Ist dies eine sinnvolle Lösung? Wir meinen nein, da in der Konsequenz auch die Stromversorgung gefährdet würde beziehungsweise keine Wohnhäuser, Straßen oder Produktionsstätten mehr ge­baut werden könnten. Zudem sind es gerade diese Branchen, bei denen das größte CO2-Reduktionspotenzial gehoben werden kann. Neben der aktuellen Kohlenstoffintensität zeigt die Grafik die Projektion für das Jahr 2030 auf. Erfreulicherweise belegt diese, dass auch in den „braunen“ Branchen durchaus erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um den CO2-Ausstoß kräftig zu reduzieren. Außerdem würde diesen Unternehmen durch eine Ächtung am Kapitalmarkt wichtiges Kapital für die Transition entzogen.

Smarte Technologien

In unserem HI-Corporates-Carbon-Solutions-Konzept gehen wir daher einen Schritt weiter beziehungsweise einen Weg, der sich an der Realität orientiert. Wir investieren aktiv in Unternehmen mit einer überzeugenden Transformationsstrategie. We­sentliche Elemente dabei sind eine kontinuierliche Verbesserung des CO2-Fußabdrucks und/oder smarte Technologien zur Bewältigung des Klimawandels.

Im Falle der Versorger schließen wir Emittenten nicht per se aus, sondern dotieren zum Beispiel Unternehmen, die aktiv den Wandel zu grüner Energie vollziehen und dadurch die Emissionen im Zeitverlauf deutlich reduzieren. Wir beurteilen dies auch sinnvoller als den Verkauf brauner Assets an Externe, da die Emissionen dadurch nicht verschwinden, sondern lediglich mit einem anderen Eigentümer fortbestehen. Beispielsweise investieren wir auch in einen Zementhersteller, dessen innovatives Produktionsverfahren bis zu 30% der anfallenden CO2-Emissionen einspart. Oder in eine Reederei, die sich unter anderem durch Umstellung der Schiffsmotoren auf alternative Treibstoffe bis 2040 die CO2-Neutralität zum Ziel gesetzt hat. Mit diesem realitätsnahen Investmentansatz kann gegenüber dem Basisjahr 2019 in den ersten 10 Jahren ein um 50% geringerer CO2-Ausstoß (Basis Scope 1 und 2) auf Portfolioebene erreicht werden. Bis 2050 sollte sich der Wert um 90% verringern. Das ESG- und das E-Rating auf Basis von MSCI-Daten liegen beide bei „AA“.

Nachhaltigkeit ist enorm wichtig, gleichwohl als einziges Kriterium im Credit-Bereich nicht ausreichend. Letztlich geht es wie eingangs erwähnt um fundamentale Stärke und die Fähigkeit, fällige Anleihen zurückbezahlen zu können. Wir nutzen daher unseren seit Jahren bewährten Investmentprozess, im Rahmen dessen jeder Emittent kontinuierlich einer detaillierten Analyse von finanziellen und makroökonomischen Daten unterzogen wird. Falls diese negativ ausfällt, wird natürlich auch ein „grünes“ Unternehmen konsequent aus dem Portfolio verkauft.

Gesellschaftlicher Mehrwert

Mit der beschriebenen Strategie und auf Basis des aktuellen Marktumfeldes erreicht das Zielportfolio bei einer Duration von rund 5 Jahren eine Effektivverzinsung von rund 4% und liegt damit im Bereich des Vergleichsuniversums (iBoxx Euro Non-Financials). Mit einer weitreichenden Diversifikation von circa 140 Emittenten kann das für Credit-Investments wichtige Bonitätsrating ebenfalls auf dem Niveau des klassischen Universums von „BBB+“ erreicht werden.

Insgesamt sind wir mit dieser Vorgehensweise im HI-Corporates-Carbon-Solutions-Konzept der Auffassung, eine doppelte Rendite für unsere Kunden erwirtschaften zu können. So schaffen wir neben einem finanziellen zudem einen wertvollen gesellschaftlichen Mehrwert.

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