Patente und Markenrechte ungleich verteilt
KfW-Mittelstandspanel
Patente und Markenrechte ungleich verteilt
ba Frankfurt
Mittelständische Unternehmen haben es zunehmend schwerer, an Kredite zu kommen. Vor allem, weil sie nicht in der Lage sind, die geforderten Kreditsicherheiten zu stellen. Laut dem KfW-Mittelstandspanel scheiterten bei 23% der Unternehmen aus diesem Grund die Kreditverhandlungen. Abhilfe könnte der Einsatz von Marken und Patenten schaffen, die prinzipiell als Kreditsicherheit geeignet sind. Allerdings ist die Bewertung von Marken und Patenten sehr komplex und für die Verwertung im Schadensfall braucht es funktionierende Märkte für immaterielle Vermögenswerte.
Marken sind das von mittelständischen Unternehmen am häufigsten genutzte formale Schutzrecht. Insgesamt 9% der KMU, das sind rund 350.000, verfügen über Markenrechte. Patente sind weniger verbreitet, der Anteil liegt bei 3%, das sind etwa 100.000 Unternehmen. Da viele Unternehmen beide Arten von Schutzrechten nutzen, verfügen insgesamt 10% bzw. knapp 400.000 Mittelständler über Marken oder Patente.

Patente halten vor allem größere und forschungsaktive Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten, insbesondere aus dem verarbeitenden Gewerbe. Zudem agieren diese meist auch im Ausland. Diese Unternehmensgruppen nutzen außerdem häufiger Marken als andere Mittelständler. Ebenso wie die Firmen, die deutschlandweit und nicht nur regional tätig sind, sowie solche mit anspruchsvollen Wettbewerbsstrategien − etwa „Expansion durch Innovation“ oder „Fokussierung“, die sich also auf eine kleine Anzahl an Kernprodukten und -dienstleistungen konzentrieren. Dem deutschen Patent- und Markenamt zufolge sind die zehn Firmen mit den meisten Patentanmeldungen Automobilhersteller oder Zulieferer.