Auf Druck der USA hat das Kartell Opec plus beschlossen, die Ölförderung im Juli und August um jeweils 650000 Barrel pro Tag (bpd) zu erhöhen. Der bisherige Plan hatte vorgesehen, die Förderung um nur 432000 bpd auszuweiten. Die Ausweitung ist geboten, um den Ausfall von rund 1 Mill. bpd an russischem Öl infolge der westlichen Sanktionen auszugleichen. Der Ölpreis der Sorte Brent Crude war am Donnerstag früh zwar zwischenzeitlich bis auf 112 Dollar je Barrel gefallen, zog dann am Nachmittag aber wieder an und lag am frühen Abend mit 117,90 Dollar sogar klar über Vortagesniveau.

Mit dem zum Jahresende wirksam werdenden weitgehenden europäischen Boykott russischen Erdöls drohen dem Weltmarkt 3 Mill. bpd entzogen zu werden, falls es Russland nicht gelingt, das Öl anderweitig abzusetzen. Insofern dürften Öl und Energie knapp und teuer bleiben.

Vor dem Hintergrund der zwischenzeitlichen Entspannung beim Ölpreis tendierten die europäischen Aktienmärkte freundlich. Der Dax gewann 1% auf 14485 Punkte. Der Euro Stoxx 50 legte ebenfalls 1% auf 3795 Zähler zu. Nach einem als positiv bewerteten Ausblick auf der Hauptversammlung legten Salzgitter 5,7% auf 39,64 Euro zu. Hingegen verloren Adler Group 6,6% auf 4,84 Euro. In den USA hat Microsoft ihre Quartalsprognose gesenkt, was von Strategen als negatives Signal gewertet wurde. Daraufhin ermäßigte sich die Aktie des Softwarekonzerns an der Nasdaq im frühen Geschäft um 1,4% auf 268,74 Dollar.

Die Bundrenditen sind angesichts der jüngsten Inflationsdaten weiter gestiegen. Am Donnerstag wurde im zehnjährigen Laufzeitenbereich die Marke von 1,2% überschritten. Das Tageshoch wurde mit 1,25% erreicht nach 1,18% im frühen Geschäft. Im späten europäischen Handel lag die laufende Verzinsung der zehnjährigen Benchmark der Eurozone dann bei 1,23%

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