BP holt Manifold als Chairman
Manifold wird
Chairman von BP
Reuters London
Der britische Energiekonzern BP holt sich inmitten seines Strategiewechsels einen branchenfremden Manager an die Spitze des Verwaltungsrats. Der frühere Chef des Baustoffherstellers CRH, Albert Manifold, werde das Amt des Chairman im Oktober von Helge Lund übernehmen, teilte BP mit. Manifold habe bei CRH eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen und den Unternehmenswert gesteigert, erklärte Amanda Blanc, die im BP-Verwaltungsrat die Nachfolgesuche leitete.
Umstrittener Strategieschwenk
Nach einem Ausbau der erneuerbaren Energien setzt BP mittlerweile wieder stärker auf das traditionelle Geschäft mit fossilen Brennstoffen, das mehr Rendite abwirft. Der bisherige Chairman Lund war wegen des schwachen Aktienkurses und seiner Unterstützung für den umstrittenen Schwenk zu erneuerbaren Energien bei Investoren in die Kritik geraten. Der Norweger, der seit 2019 an der Spitze des Gremiums steht, war deshalb im April mit einer deutlich geringeren Zustimmung wiedergewählt worden. BP hatte bereits im April mitgeteilt, dass Lund das Unternehmen voraussichtlich 2026 verlassen werde. Mit der Ernennung von Manifold erfolgt sein Abgang nun deutlich früher.
In den vergangenen Wochen sorgten bei BP Spekulationen für Unruhe, wonach Shell die Übernahme des Wettbewerbers plane. Kurz zuvor war zudem öffentlich geworden, dass der aktivistische Investor Elliott mit einem Anteil von mehr als 5% bei BP eingestiegen war und den Druck aufs Management erhöhte.