Corbyn wird für Starmer zum Albtraum
Corbyn wird für Starmer
zum politischen Albtraum
hip London
Zarah Sultana (31) ließ bei ihrem Austritt die Katze aus dem Sack. Die Labour-Unterhausabgeordnete für den Wahlkreis Coventry South kündigte an, die Gründung einer neuen Partei mit anführen zu wollen. Es geht wohl um die Independent Alliance von Jeremy Corbyn (76). Das sind fünf unabhängige Mandatsträger, die mit der Politik von Premierminister Keir Starmer unzufrieden sind.
Westminster sei „kaputt“, wetterte Sultana. Denn die beiden großen Parteien hätten außer Verwaltung des Niedergangs und gebrochenen Versprechen nichts zu bieten. Corbyn hatte sich bislang eher vage geäußert. Man müsse zusammenkommen und eine Alternative anbieten, hieß es nebulös. Vermutlich war er mit den wöchentlichen Anti-Israel-Protesten in London zu beschäftigt, um sich dem Parteiaufbau widmen zu können.
Tiefe Risse in der Regierungspartei
Für Labour hätte es keinen schlechteren Zeitpunkt für die Entstehung einer linken Alternative geben können. Denn die Regierungspartei ist zutiefst zerstritten. Zahllose Abgeordnete wollten diese Woche die von Schatzkanzlerin Rachel Reeves vorgeschlagenen Kürzungen von Sozialleistungen nicht mittragen. Selbst eine entschärfte Version des Welfare Reform Bill wurde von 49 Mitgliedern der Fraktion abgelehnt.
Eine Umfrage zeigt, dass eine Corbyn-Partei 10% der Stimmen holen könnte. Starmers Partei käme dann nur noch auf 20%. Der ehemalige Labour-Parteichef trat 2024 als unabhängiger Kandidat an und gewann das Mandat für Islington North.