Wechsel von Peking nach Hannover

Stefan Mecha führt künftig VW Nutzfahrzeuge

Wechsel an der Spitze von Volkswagen Nutzfahrzeuge: Stefan Mecha löst als Vorstandschef der Kleinlastermarke Carsten Intra ab, der das Unternehmen nach knapp fünf Jahren aus persönlichen Gründen verlässt.

Stefan Mecha führt künftig VW Nutzfahrzeuge

Stefan Mecha führt VW Nutzfahrzeuge

ste Hamburg

Auf der Branchenmesse in Schanghai stellte er im April noch neue Elektromodelle vor, mit denen die Marke Volkswagen vom kommenden Jahr an im weltgrößten Automarkt den Rückstand zur lokalen Konkurrenz bei elektrifizierten Autos verringern will. Nun kündigt sich der Wechsel von Stefan Mecha, seit 2022 China-Chef der Marke Volkswagen, zu Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) nach Hannover an. Wie VW am Mittwoch bekannt gab, wird Mecha am 1. Juli 2025 den Vorstandsvorsitz der Kleinlastermarke übernehmen.

Der 55 Jahre alte Diplom-Kaufmann, der vor zwei Jahrzehnten auf seiner ersten Station im VW-Konzern bereits bei VW Nutzfahrzeuge im Vertrieb Westeuropa tätig war, wird Nachfolger von Carsten Intra. Der 53-Jährige, seit September 2020 an der Spitze des Markenvorstands von VWN und zuvor Personalvorstand und Arbeitsdirektor des zur VW-Nutzfahrzeugholding Traton gehörenden Lkw-Herstellers MAN, verlässt das Unternehmen den Angaben zufolge im Rahmen einer Altersregelung aus persönlichen, offenbar familiären Gründen.

Richtige Weichenstellungen

VW-Markenchef Thomas Schäfer, Leiter der Markengruppe Core und Beirats-Vorsitzender von Volkswagen Nutzfahrzeuge, verweist in der Mitteilung auf richtige Weichenstellungen durch Intra und dankt dem promovierten Maschinenbauingenieur „für die gute Zusammenarbeit in der Brand Group Core“. VWN gehört zur Markengruppe Core, die im Zuge laufender Programme zur Ergebnissteigerung bei allen Volumenmarken mittelfristig auf eine Umsatzrendite von 8% kommen soll – nach 5,0% im vergangenen Jahr. Bei der Kleinlastermarke hatte sich das operative Ergebnis 2024 vom zuvor mit dem VWN-spezifischen Programm „Grip“ erreichten Rekordwert von 873 Mill. Euro um rund 15% auf 743 Mill. Euro verringert. Die operative Rendite nach Restrukturierungen rutschte um 0,8 Prozentpunkte auf 4,9%.

Der künftige Chef der Marke, die derzeit mehr als 21.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon gut 13.000 in Deutschland, arbeitete für Sixt und Daimler, ehe er 2005 zu VWN kam. Nach weiteren Positionen im Vertrieb des VW-Konzerns in Europa und im Nahen Osten war Mecha ab 2016 in leitenden Positionen in Südafrika, Brasilien und Russland tätig, ehe er nach China kam. Mecha habe „bewiesen, dass man mit Teamspirit, Pragmatismus und tiefgreifendem Marktverständnis auch in einem herausforderndem Umfeld nachhaltig gute Ergebnisse liefern kann“, sagte Schäfer.

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