CFO-Interview

Telefónica Deutschland vor Strom-Deal

Telefónica Deutschland will sich Grünstrom sichern, durch Abnehmerverträge und eventuell auch durch Investitionen in Solar- oder Windparks.

Telefónica Deutschland vor Strom-Deal

hei Frankfurt

Telefónica Deutschland verhandelt derzeit mit mehreren Anbietern von Grünstrom, um den eigenen Verbrauch mittel- bis langfristig abzusichern. „Wir reden hier über zwei bis drei Deals und sind in den Verhandlungen tatsächlich schon ziemlich weit“, sagt Finanzvorstand Markus Rolle im Interview der Börsen-Zeitung. Als Mobilfunkunternehmen ist Telefónica Deutschland vor allem bei den Stromkosten von steigenden Preisen getroffen. Im laufenden Jahr besteht laut Rolle noch ein „niedriges zweistelliges Millionenrisiko“, der Rest ist abgesichert.

Mit sogenannten PPA (Power Purchase Agreements) will der Manager rund zwei Drittel des Strombedarfs decken. Neben solchen Abnehmerverträgen gebe es auch „Equity-Modelle, bei denen wir uns an einem bestimmten Wind- oder Solarpark beteiligen könnten. Solche Modelle schauen wir uns an“, erklärt Rolle. Allerdings komme ein solches Investment nur in Frage, wenn sich Telefónica Deutschland damit langfristig sehr gute Konditionen sichern könne. Aktuell wendet das Unternehmen für Strom einen „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“ im Jahr auf.

Im operativen Geschäft spürt das Unternehmen die Inflation und das eingetrübte Konsumklima bisher nicht. Der im ersten Halbjahr mit −22 Mill. Euro sehr schwache Free Cashflow after Leases soll in der zweiten Jahreshälfte eine „deutliche Verbesserung“ zeigen, betont Rolle. Zuversichtlich zeigt sich der Manager für das Wholesale-Geschäft mit dem Großkunden 1&1. Dieser sollte bis 2025 „einen stabilen Deckungsbeitrag“ leisten.

Interview Seite 11