Assetmanagement

Amundi will Privatmarktspezialist Alpha Associates kaufen

Europas größter Assetmanager Amundi will wie andere große Vermögensverwalter das Segment alternative Anlagen ausbauen und deshalb Alpha Associates aus Zürich übernehmen.

Amundi will Privatmarktspezialist Alpha Associates kaufen

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Amundi kauft Alpha Associates aus Zürich

Tochter der französischen Großbank Crédit Agricole will Geschäft mit alternativen Anlagen ausbauen

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Gesche Wüpper, Paris

Amundi verstärkt sich im Privatmarkt. Europas größter Assetmanager hat am Mittwoch bei Vorlage der Bilanz für das vierte Quartal 2023 die Übernahme von Alpha Associates aus Zürich bekannt gegeben. Der 2004 gegründete Spezialist für Privatmarkt-Multi-Manager-Lösungen mit Kunden vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz kommt auf ein verwaltetes Vermögen von 8,5 Mrd. Euro.

Die Crédit-Agricole-Tochter folgt mit der geplanten Akquisition dem Trend anderer großer Vermögensverwalter, sich im Segment der alternativen Anlagen zu verstärken, so wie Blackrock mit dem Kauf von Global Infrastructure Partners. Der Kaufpreis für die Übernahme, die bis zum dritten Quartal abgeschlossen sein soll, könnte nach Angaben von Amundi-Chefin Valérie Baudson bis zu 350 Mill. Euro, zahlbar in zwei Tranchen, betragen.

Variabler Kaufpreis vereinbart

Zunächst wird der französische Assetmanager einen Fixpreis von 160 Mill. Euro zahlen, dann in einem zweiten Schritt einen variablen Anteil in Abhängigkeit von der Entwicklung der Einnahmen von Alpha Associates in den kommenden fünf Jahren. Dieser könnte bis zu 190 Mill. Euro betragen. In den letzten fünf Jahren hat Alpha Associates im Schnitt ein jährliches Wachstum von 15% verbucht.

Die Transaktion dürfte im dritten Jahr nach ihrem Abschluss unter Berücksichtigung von Umsatzsynergien eine Kapitalrendite von über 13% bringen, erklärte Amundi. Nach drei Jahren dürften die Synergien 10 Mill. Euro betragen, nach fünf Jahren 20 Mill. Euro.

Alternatives und Real Assets ausbauen

Der Mitte 2022 präsentierte Strategieplan des Assetmanagers sieht für externes Wachstum bis 2025 bis zu 2 Mrd. Euro vor. Zu den Zielen des Plans gehört auch, die Bereiche Alternative und Real Assets in Europa auszubauen. Im Einklang damit könne Amundi durch die Übernahme für Kunden und Aktionäre einen erheblichen Mehrwert schaffen, meint Amundi-Chefin Baudson.

Sie will Alpha Associates nun mit den Multi-Manager-Aktivitäten von Amundi in einem Geschäftsbereich zusammenfassen, vermutlich unter dem Namen der Schweizer Gesellschaft. Die neue Einheit wird auf ein verwaltetes Vermögen von 20 Mrd. Euro und 70 Mitarbeiter kommen.

Mit den Ergebnissen im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2023 konnte Amundi größtenteils die Erwartungen übertreffen. So sammelte der Assetmanager allein im Schlussquartal 19,5 Mrd. Euro von Kunden ein, im Gesamtjahr 26 Mrd. Euro. Das verwaltete Vermögen erhöhte sich um 7% auf 2.037 Mrd. Euro. Trotz ungünstigem Produktmixes verbesserten sich die bereinigten Einnahmen im Jahr um 2,1% auf 3,2 Mrd. Euro.

Das bereinigte Nettoergebnis fiel mit 1,2 Mrd. Euro 3,9% höher als 2022 aus. Amundi will die Dividende unverändert lassen und 4,10 Euro je Aktie in bar zahlen

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