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Aviva Investors wickelt Immobilienfonds ab

Der britische Vermögensverwalter Aviva Investors wird seinen britischen Gewerbeimmobilienfonds im Juli abwickeln – 16 Monate nachdem er vom Handel ausgesetzt wurde. „Wir haben unsere Anleger darüber informiert, dass wir den Aviva Investors UK...

Aviva Investors wickelt Immobilienfonds ab

hip London

Der britische Vermögensverwalter Aviva Investors wird seinen britischen Gewerbeimmobilienfonds im Juli abwickeln – 16 Monate nachdem er vom Handel ausgesetzt wurde. „Wir haben unsere Anleger darüber informiert, dass wir den Aviva Investors UK Property Fund schließen werden“, sagte ein Sprecher des Vermögensverwalters, der dem Versicherer Aviva gehört. „Seit der Handelsaussetzung im März 2020 ist es zunehmend schwierig geworden, positive Renditen zu erwirtschaften und zugleich die nötige Liquidität zur Verfügung zu stellen, um den Fonds wieder zu öffnen.“ Die für die Aufrechterhaltung der Liquidität erforderlichen Verkäufe von Assets beeinträchtigten die Möglichkeiten zur Diversifizierung und zur Erreichung der langfristigen Renditeziele. „Wir haben uns deshalb entschieden, dass es im besten Interesse der Anleger ist, den Fonds zu schließen und ihnen ihr Geld auf faire und ordentliche Weise zurückzugeben“, sagte der Sprecher.

Der britischen Finanzaufsicht ist das Liquiditätsproblem von täglich handelbaren Fonds, in denen illiquide Assets gebündelt sind, seit langem bekannt. Weil institutionelle Investoren in der Regel über eigene Mandate investieren, aus denen sie ihr Geld ohnehin nicht so schnell wieder abziehen können, sind von solchen Handelsaussetzungen in erster Linie Kleinanleger betroffen.

Die Financial Conduct Authority hatte im Rahmen einer Konsultation weitreichende Reformen vorgeschlagen, um das Problem in den Griff zu bekommen, etwa dass Anleger 180 Tage vorher ankündigen müssen, dass sie ihr Geld abziehen wollen. Offene Immobilienfonds sollen auch nicht mehr in steuerbegünstigten Sparplänen (Individual Savings Accounts, ISA) gehalten werden dürfen. Um möglichen Restriktionen vorzubeugen, versuchten viele Anleger, ihr Geld rechtzeitig abzuziehen.

Anfang des Monats verschob der Regulierer die geplanten Schritte. Nachdem die Branche Druck machte, ist frühestens im Herbst mit Veränderungen zu rechnen.