Internationale Bankenaufsicht

Basel plant Kapital­regeln für Krypto­währungen

Bankenaufseher und Zentralbanken rund um die Welt blicken häufig skeptisch auf das Segment der Kryptowährungen. Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht will daher bis Jahresende neue Kapitalvorgaben festlegen.

Basel plant Kapital­regeln für Krypto­währungen

Reuters/BZ Frankfurt

Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht will bis zum Jahresende Kapitalvorschriften für das Engagement von Geldhäusern in Kryptowährungen fertigstellen. Das Leitungsgremium habe den Ausschuss dazu beauftragt, teilte die Gruppe der Zentralbankpräsidenten und Chefs der Bankenaufsichtsbehörden (GHOS) am Dienstag mit. Ein robustes Regelwerk für die Aufsicht müsse geschaffen werden, das Innovationen fördere und die Finanzstabilität sichere.

Der Baseler Ausschuss hatte die Banken Ende Juni dazu aufgerufen, bei Cyberdevisen vorsichtig zu sein. Bei der Hinterlegung von Eigenkapital als Sicherheit für mögliche Verluste sollten Institute konservativ vorgehen. Einer der Vorschläge des Ausschusses bestand zuletzt darin, ein Limit für das Engagement der Banken in besonders riskante Kryptodevisen zu setzen.

In den vergangenen Monaten war es bei vielen Kryptowährungen zu großen Kursturbulenzen gekommen. Auch sogenannte Stablecoins, bei denen heftige Kursschwankungen eigentlich ausgeschlossen werden sollten, gerieten stark unter Druck. Die Rufe nach klaren Regulierungsvorgaben waren deshalb lauter geworden.

In ihrem Schreiben bekräftigen die Aufseher und Zentralbanken außerdem, dass alle Vorgaben aus Basel III in allen Rechtsräumen so bald wie möglich umgesetzt werden sollen. Der 1974 gegründete Baseler Ausschuss setzt die weltweiten Standards für die Bankenaufsicht.