Guter Jahresauftakt

Bethmann meldet Nettomittelzuflüsse

Die zum ABN-Amro-Konzern gehörende Bethmann Bank meldet vor dem Hintergrund steigender Bewertungen am Aktienmarkt einen An­stieg der verwalteten Mittel im Startquartal, aber auch kräftige Nettozuflüsse. In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben...

Bethmann meldet Nettomittelzuflüsse

Von Bernd Neubacher, Frankfurt

Die zum ABN-Amro-Konzern gehörende Bethmann Bank meldet vor dem Hintergrund steigender Bewertungen am Aktienmarkt einen An­stieg der verwalteten Mittel im Startquartal, aber auch kräftige Nettozuflüsse. In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben die Assets under Management um 2,8 Mrd. oder gut 7% auf 41,4 Mrd. Euro angezogen, wie im Zuge einer Veranstaltung des Internationalen Clubs Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW) mit Bethmann-Chef Hans Hanegraaf zu erfahren gewesen ist. Dabei flossen der Bank netto 575 Mill. zu.

Damit hat das Geschäft zum Jahresauftakt deutlich gewonnen, nachdem das verwaltete Volumen im gesamten vergangenen Jahr nur um 200 Mill. Euro oder 0,5% vorangekommen war. Verwahrgebühren und auch Corona hätten 2020 Mittel abfließen lassen, seit Ende des Jahres aber zeige sich ein klarer Aufwärtstrend, ist aus dem Haus zu hören, das auf Anfrage die Nettoveränderung nicht konkret beziffert. Zum Vergleich: Der Marktführer Deutsche Bank hat die verwalteten Mittel im Startquartal sowie im vergangenen Jahr um 10 Mrd. oder 2% bzw. um 16 Mrd. bzw. 3% ausgebaut.

Wie Hanegraaf berichtete, ist das HGB-Ergebnis 2020 etwas schwächer als 2019 ausgefallen; damals hatte das Institut 14,7 Mill. Euro erwirtschaftet. Dem Vernehmen nach dürfte es sich jedoch im knapp zweistelligen Millionenbereich be­wegen. 2018 hatte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1,2 Mill. Euro betragen.

Um die verwalteten Mittel weiter auszubauen, setzt die Bethmann Bank nun auf eine engere Verzahnung ihres Private Banking mit dem bundesweit erst vor wenigen Jahren wiederbelebten, unter dem Dach der Mutter ABN Amro firmierenden Firmenkundengeschäft. Der Gedanke: Wer sich als Unternehmer vom Konzern finanzieren lässt, kann diesem auch die Verwaltung seines Privatvermögens anvertrauen. Eine solche Verzahnung will auch die Commerzbank forcieren. Bei Private-Banking-Kunden soll diese Verschränkung indes nicht nur Anhänger haben, denn manch einer befürchtet, dass die Bank etwa das Privatvermögen als Sicherheit für Firmenkredite im Auge haben könnte, wie es in der Branche heißt.

In den Niederlanden hat ABN Amro dazu bereits eine E&E-Initiative (Enterprises & Entrepreneurs) gestartet, die sie nun auf Deutschland ausweiten will. Demnach sind bundesweit der Aufbau von mindestens zehn Corporate-Banking-Stellen in den Bethmann-Niederlassungen sowie gemeinsame Teams aus Bethmann-Leuten und Corporate-Bankern geplant. Die neuen Mitarbeiter unterstünden der jeweiligen Niederlassungsleitung, die Ge­samtverantwortung laufe im Corporate Banking-Bereich zusammen, heißt es.