Umfrage von Union Investment

Deutsche Privatanleger finden Tagesgeld wieder so attraktiv wie Aktien

Eine Umfrage von Union Investment zeigt, dass deutsche Privatanleger wieder stärker auf Tages- und Termingelder setzen. Immobilien haben in diesem Jahr an Glanz verloren.

Deutsche Privatanleger finden Tagesgeld wieder so attraktiv wie Aktien

Tagesgeld so attraktiv wie Aktien

Vertrauen deutscher Privatanleger in Immobilien als Geldanlage hat mit der Zinswende laut Umfrage gelitten

phh Frankfurt
Von Philipp Habdank, Frankfurt

Mit der Zinswende bekommen deutsche Sparer wieder deutlich mehr Zinsen auf ihre Tages- und Festgeldkonten. Das macht diese Anlageformen für Privatanleger deutlich attraktiver, wie eine aktuelle Umfrage von Union Investment zeigt. Immobilien hingegen haben in diesem Jahr an Glanz verloren.

Mit der Zinswende sind Immobilien in der Gunst deutscher Privatanleger deutlich gesunken. Tages- und Festgelder finden deutsche Sparer im Gegenzug als Geldanlage wieder umso attraktiver. Das zeigt das Anlagebarometer von Union Investment für das Schlussquartal. Dazu hat das Marktforschungsinstitut Forsa für den Fondsmanager der genossenschaftlichen DZ Bank im November online 1.006 Finanzentscheider privater Haushalte im Alter zwischen 20 und 59 Jahren in Deutschland befragt, die mindestens eine Geldanlage besitzen.

Unattraktivere Immobilien

Demnach fanden 68% der Befragten eine Geldanlage in Immobilien attraktiv. Vor einem Jahr lag die Quote in etwa bei 80%. Ungleich beliebter wurde in diesem Zeitraum das Tagesgeld, das im Schlussquartal dieses Jahres 46% der Privatanleger attraktiv fanden. Vor einem Jahr war nur etwas mehr als jeder Fünfte dieser Ansicht. Auch Termingelder finden Privatanleger mit knapp 30% lohnender als noch vor einem Jahr als dies nicht einmal jeder Fünfte tat. Hier macht sich der Wettbewerb der Banken um die Einlagen von Privatkunden bemerkbar, der die Banken dazu zwingt, die höheren Zinsen an die Sparer weiterzugeben.

Sinkende Immobilienpreise

Nahezu unverändert blicken deutsche Privatanleger zum Jahresende auf Gold (knapp 40%), Aktien und Investmentfonds. Diese Geldanlagen empfanden zuletzt jeweils 45% der Anleger als attraktiv. Mit Blick auf die Altersstruktur zeigen die Umfrageergebnisse, dass junge Anleger im Alter zwischen 20 und 29 Jahren stärker auf Aktien und Investmentfonds setzen, wohingegen für die 50- bis 59-Jährigen Gold, Tagesgeld und Termingelder als Geldanlage attraktiver erscheinen.

Unterm Strich investieren deutsche Privatanleger über alle Altersgruppen hinweg aber weiterhin am liebsten in Immobilien (68%). Anleger dürften hier vor allem günstige Einstiegschancen sehen. Laut aktuellen Daten der Deutschen Bundesbank gehen seit Anfang vergangenen Jahres wieder mehr Privatpersonen davon aus, dass die Immobilienpreise sinken werden – wohingegen der Anteil derjenigen, die steigende Preise erwarten, abfällt. 2021 – also vor der eingeleiteten Zinswende – sah das noch ganz anders aus. Damals gingen rund 80% der befragten Privatpersonen laut Bundesbankstatistik noch von deutlich oder zumindest geringfügig steigenden Immobilienpreisen aus.

Trendwende in der Geldanlage?

Die nach den Immobilien zweitbeliebteste Geldanlage bleiben Aktien und Fonds (je rund 45%). Das Tagesgeld empfanden Privatanleger aber zum ersten Mal seit 2016 wieder als genauso attraktiv. Das letzte Mal, dass Tagesgelder sogar beliebter waren als Aktien oder Investmentfonds, war Ende 2014.

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