SREP-Prozess für Banken

EZB verlangt höheren Kapitalpuffer von der Commerzbank

Die Finanzaufsicht erhöht die Vorgaben für die Commerzbank: Künftig muss das Haus zusätzlich einen individuellen Puffer von 2,25% einhalten statt zuvor 2,00%.

EZB verlangt höheren Kapitalpuffer von der Commerzbank

EZB erhöht Kapitalmesslatte für Commerzbank

Individuelle SREP-Vorgabe steigt auf 2,25 Prozent

jsc Frankfurt

Die Commerzbank muss künftig eine höhere Kapitalvorgabe einhalten: Die EZB-Bankenaufsicht verlangt für das kommende Jahr eine individuelle Eigenmittelanforderung von 2,25%, während der Wert bisher bei 2,00% lag, wie das Dax-Unternehmen mitteilte. Davon muss die Bank mindestens 1,27 Prozentpunkte mit hartem Kernkapital abdecken statt zuvor lediglich 1,13 Prozentpunkte.

Im Rahmen des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process, SREP) setzt die EZB individuelle Kapitalvorgaben fest, im Fachjargon "Säule 2" (Pillar 2 Requirement, P2R) genannt. Die Deutsche Bank und viele andere deutsche Adressen haben ihre SREP-Vorgaben noch nicht mitgeteilt.

Die regulatorischen Mindestanforderungen, die sich aus verschiedenen Kapitalpuffern zusammensetzen, steigen auf 10,27% von 9,44% vor einem Jahr. Die Quote umfasst dabei unter anderem den sogenannten antizyklischen Kapitalpuffer und den sektoralen Systemrisikopuffer für Wohnkredite, die sich im Konzern der Commerzbank auf 0,63% und 0,1% summieren. Die Bank hatte vor einem Jahr bereits eine Erhöhung der Mindestschwelle angekündigt und dabei auf die Kapitalvorgaben speziell für deutsche Häuser verwiesen.

Kapitalquote im Griff

Für das jüngst absolvierte dritte Quartal weist die Bank eine harte Kernkapitalquote von 14,6% aus. „Die Anforderungen sind in unserer Strategieplanung und Kapitalrückgaberichtlinie vollständig reflektiert“, lässt sich Finanzvorstand Bettina Orlopp zitieren. Das Management zielt auf eine Quote von 13,5%.

Aber nicht nur für die reguläre Kapitalquote, die sich auf die risikogewichteten Aktiva bezieht, sondern auch für die ungewichtete Eigenmittelquote (Leverage Ratio) verlangt die EZB einen Aufschlag: Die Mindestquote steigt somit um 0,1% auf 3,1%. Auch diese Messlatte hält die Bank derzeit locker ein. Ende des dritten Quartals wies sie eine Leverage Ratio von 4,9% aus.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.