Volksbank

Fusions­vorbe­reitung auf Hoch­touren

Die Volksbank Münsterland Nord ist in die heiße Phase für die Fusion mit der Volksbank Warendorf eingetreten. Auch wenn es erst 2024 so weit ist: Das Personaltableau für den Vorstand steht.

Fusions­vorbe­reitung auf Hoch­touren

ab Köln

Im Münsterland sind mit Beginn des Jahres die Vorbereitungen für die 2024 anstehende Fusion zwischen der Volksbank Münsterland Nord mit der benachbarten Volksbank Warendorf in die heiße Phase gegangen, unabhängig davon, dass die Generalversammlungen erst im Juni 2024 über den Zusammenschluss abstimmen und die technische Fusion erst im September 2024 vollzogen werden soll. Die Due Diligence sei erfolgreich absolviert worden und auch die qualitativen und quantitativen Prüfungen seien abgeschlossen, sagte Jürgen Feistmann, Vorstandsmitglied der Volksbank Münsterland Nord, vor der Presse. Mit einer Bilanzsumme von 10,2 Mrd. Euro schafft es das fusionierte Institut – basierend auf den 2022er Zahlen – in der Rangliste der Genossenschaftsbanken auf Platz 13.

Der Zusammenschluss sei nicht nur mit Blick auf die „gebündelte Investitionskraft“ von großer Relevanz, sondern mache das Haus auch als Arbeitgeber attraktiver, ist Feistmann überzeugt. Zudem steige mit der Größe der Kundennutzen, warb der Banker. Auch die neue Führungsspitze steht, wobei den Partnern zupasskommt, dass bis zur Fusion insgesamt vier Vorstände altersbedingt ausscheiden. Das künftige Führungsgremium setzt sich aus sechs Köpfen zusammen. Vier Vorstände stellt die Volksbank Münsterland Nord, zwei kommen aus Warendorf.

Mit Blick auf 2022 kann allerdings keine Rede davon sein, dass die Volksbank Münsterland Nord gestärkt in die Fusion geht. Vielmehr brach das Betriebsergebnis nach Bewertung um 45 % auf 30,3 Mill. Euro ein. Grund dafür waren vor allem Abschreibungen auf die Eigenanlagen im Gefolge der Zinswende. Sie allein summierten sich auf mehr als 18 Mill. Euro. Allerdings konnte die Bank „den Bewertungsaufwand problemlos aus dem laufenden Ertrag“ verdauen, wie Vorstandsmitglied Andreas Hartmann sagte. Umgekehrt schlug sich die Zinswende noch nicht in vollem Umfang im Zinsüberschuss nieder. Dieser wuchs lediglich um 2,5 %. Grund dafür war ein negativer Basiseffekt (Dividende der DZ Bank) sowie die ausbleibende Ausschüttung aus Spezialfonds, in denen die Eigenanlagen liegen.

Angesichts der widrigen Rahmenbedingungen sei die Bank mit dem Ergebnis zufrieden, zumal das Kundengeschäft weiter wuchs. Zugleich stärkte die Volksbank ihr Eigenkapital. Zusammen mit der Ausgabe neuer Mitgliedsanteile beläuft es sich jetzt auf 699 Mill. Euro.

Volksbank Münsterland Nord
Kennzahlen nach HGB
in Mill. Euro20222021
Zinsüberschuss103,4100,9
Provisionsüberschuss58,359,4
Verwaltungsaufwand112,7110,1
Bewertungsergebnis−22,6−0,7
Erg. nach Bewertung30,355,0
Cost-Income-Ratio (%)6866
Bilanzsumme 7 3487 082
Kundeneinlagen5 3455 161
Kundenkredite 5 3074 911
Eigenkapital699651
Börsen-Zeitung