Private Equity

Goldman Sachs sammelt 1,6 Mrd. für Klimafonds ein

Goldman Sachs hat seinen ersten Klimafonds geschlossen. In welche Unternehmen das Private-Equity-Vehikel bereits investiert hat, und vor welchem Problem Impact-Fonds gerade stehen.

Goldman Sachs sammelt 1,6 Mrd. für Klimafonds ein

phh Frankfurt

Goldman Sachs hat seinen ersten Klima- und Umweltfonds bei 1,6 Mrd. Dollar geschlossen. Das gab der Assetmanager der globalen Investmentbank bekannt. Der 2021 aufgelegte „Horizon Climate Fonds“ ist Teil der weltweiten Private-Equity-Strategie von Goldman Sachs und beteiligt sich an Wachstumsunternehmen aus fünf Sektoren: saubere Energie, nachhaltiger Transport, Abfälle und Materialien, nachhaltige Lebensmittel sowie Landwirtschaft und Ökosystemdienstleistungen.

Von den 1,6 Mrd. Dollar hat Goldman laut eigenen Angaben bereits rund 1 Mrd. Dollar in zwölf Unternehmen investiert. Darunter befinden sich unter anderem Hersteller von Lithium-Ionen-Akkus, nachhaltigen Verpackungsmaterialien und recycelten Baumwollfasern sowie Unternehmen, die sich für eine effiziente Wassernutzung in der Landwirtschaft und eine höhere Energieeffizienz in Gewerbe- und Industriegebäuden einsetzen. In ein deutsches Unternehmen hat der Fonds bislang nicht noch nicht investiert, wie die Bank auf Nachfrage mitteilte. Die getätigten Investments verteilen sich einem Sprecher zufolge zu 75% auf Nordamerika und zu 25% auf den Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Wie die Bank auf Nachfrage mitteilte, finanziert Goldman entlang der gesamten Kapitalstruktur, stellt Unternehmen also neben Eigen- situativ auch Fremdkapital zur Verfügung.

Der Klimafonds ist der erste von mehreren „Horizon-Fonds“, über die Goldman in Nachhaltigkeitstrends investiert. Verwaltet wird der Fonds von der 2020 innerhalb der Bank gegründeten Sustainable Investment Group. Zu den weiteren Horizon-Fondsprojekten könne die Bank dem Sprecher zufolge zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Details nennen. Die Sustainable Investing Group fokussiere sich aber darauf, den Eigenkapitalzugang zu den Bereichen Gesundheit, Bildung und Finanzdienstleistungen zu erhöhen.

Der Klimafonds ist ein sogenannter Artikel-9-Fonds, was bedeutet, dass er die strengsten Nachhaltigkeitskriterien der Offenlegungsvereinbarung der Europäischen Union erfüllt. Mit der Verordnung möchte die EU mehr Transparenz schaffen, in welchem Grad Finanzprodukte nachhaltige Ziele verfolgen. Der Klimafonds arbeitet Goldman zufolge eng mit den Managementteams der Portfoliounternehmen zusammen und berichtet sowohl über den „Impact“ der einzelnen Portfoliounternehmen als auch des Fonds.

Laut Bloomberg kommt das Fonds-Closing von Goldman zu einem Zeitpunkt, zu dem einige der weltweit größten Vermögensverwalter vor Artikel-9-Fonds zurückschrecken. Grund dafür sei, dass Fondsmanager Ende 2022 ihre Fonds auf Artikel-8-Niveau absenken mussten. Insgesamt hätten Fondsmanager Bloomberg zufolge ESG-Assets im Gesamtwert von mehr als 140 Mrd. Dollar herabgestuft, darunter große Vermögensverwalter wie Amundi, Blackrock, Axa oder BNP Paribas. Der Fonds-Rating-Anbieter Morningstar schätze das verwaltete Vermögen von Artikel-9-Fonds Ende September auf rund 470 Mrd. Euro.