Gewinnsprung

Hohe Zinsen schieben Gewinn der Sparkassen an

Deutschlands Sparkassen haben die negativen Folgen der abrupt gestiegenen Zinsen weitgehend verdaut und ihren Gewinn 2023 deutlich gesteigert.

Hohe Zinsen schieben Gewinn der Sparkassen an

 Die Sparkassen haben im vergangenen Jahr gestützt durch hohe Zinsen einen Gewinnsprung verbucht. Die mehr als 350 Institute verdienten nach Steuern 2,1 Mrd. Euro - ein Anstieg von 52,6 % im Vergleich zu 2022, wie der Deutsche Sparkassen und Giroverband (DSGV), zu dem auch sechs Landesbanken und die DekaBank gehören, am Dienstag mitteilte. "Mit den Ergebnissen des vergangenen Jahres knüpfen die Sparkassen wieder an die Profitabilität früherer Zeiten an", erklärte DSGV-Präsident Ulrich Reuter. Es bestehe aber kein Grund zur Euphorie. So sei wahrscheinlich der Gipfel beim Zinsergebnis schon erreicht und im laufenden Jahr bereits wieder ein Rückgang zu erwarten.

Im operativen Geschäft bauten die Sparkassen ihr Betriebsergebnis vor Bewertung kräftig um 56,7 % auf 18,2 Mrd. Euro aus. Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 35 % auf 28,4 Mrd. Euro. Der Provisionsüberschuss nahm um 3,4 % auf 9,7 Mrd. Euro zu. Dahinter stehe unter anderem der Erfolg bei Girokonten und im Payment-Bereich, erklärte Reuter. "Immer mehr Menschen aus allen Altersklassen sind von den Dienstleistungen der Sparkassen überzeugt." In einem hart umkämpften Markt seien 2023 rund 376.000 Girokonten im Vergleich zum Vorjahr hinzugewonnen worden. Besonders erfolgreich seien die Sparkassen bei jungen Menschen bis 30 Jahren. Die Sparkassen investierten im vergangenen Jahr über 400 Mill. Euro in die digitale Neu- und Weiterentwicklung.

Ihre Risikovorsorge im Kreditgeschäft stockten die Sparkassen im vergangenen Jahr angesichts der Konjunkturflaute auf 2,3 Mrd. Euro auf. Noch 2022 habe die Kreditrisikovorsorge lediglich bei 500 Mill. Euro gelegen. Zwar seien Unternehmenskunden in aller Regel gut kapitalisiert und sehr widerstandsfähig, erklärte Reuter. Allerdings würden Probleme in Handel und in der Bauindustrie sichtbar. Die Sparkassen rechneten aber nicht mit einer größeren Insolvenzwelle bei ihren Firmenkunden.