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Immobilienbranche forciert Digitalisierung

Die Immobilienbranche drückt bei der Digitalisierung auf die Tube. Dabei gibt es aber Probleme bei Datenverfügbarkeit und -qualität.

Immobilienbranche forciert Digitalisierung

tl Frankfurt

Die Digitalisierung der Immobilienwirtschaft nimmt immer mehr an Fahrt auf, wird aber durch nicht ausreichend verfügbare Daten, die teilweise auch noch eine schlechte Qualität aufweisen, und veraltete Software behindert. Das ist eine der Kernaussagen der neuesten Digitalisierungsstudie, die der Zentrale Im­mobilienausschuss ZIA zusammen mit EY Real Estate erstellt hat. Be­fragt wurden im Frühjahr dieses Jahres 250 Beschäftigte von Unternehmen, die einen repräsentativen Querschnitt der deutschen Immobilienbranche bilden sollen – vom Assetmanager, Property und Facility Manager über Immobilieninvestoren bis zu Wohnungsbauunternehmen. Wie wichtig die Digitalisierung für die Unternehmen inzwischen geworden ist, zeigt sich nicht zuletzt an den deutlich erhöhten Investitionssummen, die dafür eingesetzt werden. So hat sich die Zahl der Unternehmen, die mehr als ein Fünftel ihres Umsatzes für solche Maßnahmen einsetzen, seit der vorjährigen Umfrage auf 10% mehr als verdreifacht. 35 (i.V. 18)% der Unternehmen investieren mehr als 5% ihres Umsatzes in die Digitalisierung.

Daten machen Sorgen

Die größten Sorgen machen intransparente Datenstrukturen und mangelnde Datenqualität. Unverändert zwei Drittel der Unternehmen nannten dies als größte Herausforderung. Veraltete Software macht den Befragten hingegen immer größere Sorgen (58% nach 44% der Unternehmen). Mangelnde Nutzerakzeptanz macht jedem zweiten Unternehmen Sorgen. Das Angebot an technologischen Lösungen scheint aber ausreichend zu sein.

90% sind davon überzeugt, dass die Auswertung der Daten essenziell für das ESG-Management ist. Dem steht allerdings die hohe Zahl von Datensilos entgegen, die von fast allen Befragten wahrgenommen wird. Dem könnte zwar durch Integration abgeholfen werden. Doch fehlten die entsprechenden Schnittstellen (APIs). 45% konstatieren einen Fachkräftemangel in der Digitalisierung.

Wenn es sich lohnt, sind die Unternehmen durchaus bereit, ihre Daten mit anderen zu teilen (entgeltlich oder unentgeltlich). Dies gilt aber nicht für jeden. Eine große Bereitschaft, Daten zu teilen, zeigt sich in der ZIA/EY-Umfrage bei Kunden, Versorgern, Technologieanbietern und der öffentlichen Hand. Hier liegt die Zustimmung zwischen 75% und 82%. Dagegen sind nur 35% bereit, ihre Daten mit Wettbewerbern zu teilen.

Cybersecurity ist für praktisch alle Unternehmen ein Teil ihrer Digitalisierungsstrategie. Ebenso sind sich praktisch alle einig, dass Cyber­angriffe große Schäden anrichten können. Bei 57% steigt die Zahl der Angriffe. 82% sehen sich dagegen gut gewappnet. Für 73% ist ein separates internes oder externes Cyber­security-Team notwendig.

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