Geldwäsche

Malta landet auf grauer Liste

Der globale Standardsetzer in der Geldwäschebekämpfung­, Financial Action Task Force (FATF), hat Malta auf die graue Liste jener Länder gesetzt, die dahingehend Mängel aufweisen. Damit steht der Inselstaat unter Beobachtung und muss die Defizite...

Malta landet auf grauer Liste

dpa-afx/fir Valletta/Frankfurt

Der globale Standardsetzer in der Geldwäschebekämpfung­, Financial Action Task Force (FATF), hat Malta auf die graue Liste jener Länder gesetzt, die dahingehend Mängel aufweisen. Damit steht der Inselstaat unter Beobachtung und muss die Defizite innerhalb bestimmter Fristen beheben. Die maltesische Regierung habe vergebens versucht, die Entscheidung abzuwenden, und bezeichnete die Entscheidung als „ungerecht“, wie die Zeitung „Times of Malta“ am Mittwoch berichtete. Regierungschef Robert Abela würde sich im Kampf gegen Finanzkrimi­nalität nie unkooperativ zeigen, sagte er.

„Mit der Entscheidung der FATF wird amtlich, was schon lange ein offenes Geheimnis war: Malta ist ein innereuropäisches Paradies für Geldwäscher“, kommentierte der Europaabgeordnete Markus Ferber das Vorgehen der FATF. Da Malta der einzige EU-Staat auf der Liste sei, forderte er Konsequenzen: „Die Europäische Kommission muss Maltas Bilanz im Kampf gegen Geldwäsche nun noch einmal genau unter die Lupe nehmen.“ Malta macht in Sachen Finanzkriminalität seit Jahren von sich reden. Beispielsweise hatte die europäische Bankenregulierungsbehörde (EBA) schwere Versäumnisse der maltesischen Finanzaufsichtsbehörden bei der Beaufsichtigung der mittlerweile wegen Geldwäsche abge­wickelten Pilatus Bank ausgemacht. Die EZB-Bankenaufsicht wiederum nahm die Bank of Valletta ins Visier.