Frankenkredite

Polens Banken drohen hohe Kosten

Falls der Europäische Gerichtshof in Sachen Franken-Kredite gegen die Institute entscheidet, rollt nach Schätzung der lokalen Finanzaufsicht eine Belastung von 20 Mrd. Euro auf Polens Bankensektor zu.

Polens Banken drohen hohe Kosten

Reuters/lee Frankfurt

Den Banken in Polen drohen hohe Kosten, sollte der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Fall der Franken-Kredite gegen die Institute entscheiden. „Eine solche Entscheidung würde einmalige Kosten von 100 Mrd. Zloty (rund 20 Mrd. Euro) für den Bankensektor bedeuten“, sagte Jacek Jastrzebski, Chef der polnischen Finanzaufsicht KNF, am Dienstag. Die KNF prüft vor dem EuGH, ob die Banken von der Kreditvergabe in Schweizer Franken profitieren dürfen, wenn die Kundenverträge fehlerhaft waren.

Die Schätzung der KNF von 20 Mrd. Euro basiere auf 14 Banken, die zusammen 98 % des Kreditportfolios in Fremdwährungen halten, er­klärte Jastrzebski. Demnach ge­lang es nur in rund 34 000 von 100 000 anhängigen Gerichtsverfahren, eine außergerichtliche Einigung zwischen Banken und ihren Kunden zu erzielen. Auch die Commerzbank-Tochter MBank verfügt über ein entsprechendes Kreditportfolio, für das die Commerzbank Rückstellungen in Höhe von 1,43 Mrd. Euro gebildet hat.