US-Börsenaufsichtsbehörde

SEC kündigt härtere Gangart gegen Kryptofirmen an

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC will härter gegen Kryptounternehmen vorgehen, die gegen Regeln verstoßen. Der Vorsitzende der SEC, Gary Gensler, sagte, dass die Geduld der Behörde mit Börsen für digitale Vermögenswerte und anderen Unternehmen, die sich ihren Vorschriften entziehen, am Ende sei.

SEC kündigt härtere Gangart gegen Kryptofirmen an

Bloomberg Washington

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC will härter gegen Kryptounternehmen vorgehen, die gegen Regeln verstoßen. Der Vorsitzende der SEC, Gary Gensler, sagte, dass die Geduld der Behörde mit Börsen für digitale Vermögenswerte und anderen Unternehmen, die sich ihren Vorschriften entziehen, am Ende sei. Nur Stunden zuvor hatte die Aufsichtsbehörde, die bereits eine Klage gegen den FTX-Mitbegründer Sam Bankman-Fried eingereicht hatte, zwei weitere prominente Kryptoführungskräfte we­gen ihrer angeblichen Rolle beim Zusammenbruch der Börse für digitale Vermögenswerte verklagt.

Die Frist werde immer kürzer, um die Regeln zu befolgen und sich zu registrieren, sagte Gensler. „Die Kasinos in diesem Wilden Westen sind nichtkonforme Broker“, fügte er hinzu.  Obwohl er es ablehnte, die Firmen zu benennen, die einer Prüfung unterzogen werden, oder sich dazu zu äußern, wohin die FTX-Untersuchung als Nächstes gehen könnte, warnte Gensler vor einer Reihe von Praktiken, die in der Branche weit verbreitet sind. 

Schon zuvor hatte der SEC-Chef betont, dass die meisten Token eigentlich nur unregistrierte Wertpapiere sind, die auf der Blockchain gehandelt werden. Diese müssten auch die strengen Handels- und Investmentregeln der Behörde befolgen. Gensler rügte die Plattformen dafür, dass sie die verschiedenen Teile ihres Geschäfts, wie z. B. die Verwahrungs- und Market-Making-Funktionen, nicht voneinander trennen. Er kritisierte auch, dass die Kundengelder oft nicht ordnungsgemäß getrennt werden – ein Problem, das nach dem Scheitern von FTX offenbar wurde. Die SEC wirft dem ehemaligen FTX-Chef Bankman-Fried und zwei seiner ehemaligen Mitarbeiter – Caroline Ellison und Gary Wang – vor, an einem weitreichenden Betrug beteiligt gewesen zu sein, bei dem Kundengelder an das Handelsunternehmen Alameda Research weitergeleitet wurden.

Gensler wandte sich auch gegen die sogenannten Proof-of-Reserves-Berichte, die einige Kryptounter­nehmen veröffentlichen, um zu be­weisen, dass sie über genügend Mittel verfügen. Gensler sagte, dass diese Praxis, die von großen Kryptofirmen wie Binance angewandt wird, nicht ausreicht, um Investoren zu schützen.

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