Leasing-Aktivitäten

Société Générale und Leaseplan verkaufen ALD-Teile 

Crédit Agricole und Stellantis haben den Zuschlag für die Aktivitäten der gemeinsamen Leasing-Tochter ALD von Société Générale und Leaseplan in sechs Ländern bekommen. BNP Paribas geht leer aus.

Société Générale und Leaseplan verkaufen ALD-Teile 

wü Paris

Crédit Agricole und Stellantis haben BNP Paribas im Bietergefecht um die Leasing-Aktivitäten überholt, von denen sich die Société-Générale-Tochter ALD und Leaseplan im Rahmen ihrer Fusion trennen müssen. ALD kündigte am Mittwoch an, eine entsprechende Vereinbarung mit der zweitgrößten börsennotierten Bank Frankreichs und dem 2021 aus der Fusion der Opel-Mutter PSA und Fiat Chrysler entstandenen Automobilkonzern unterzeichnet zu haben. Die Société-Générale-Tochter verkauft den beiden ihre Aktivitäten in Irland, Portugal und Norwegen sowie die Töchter von Leaseplan in Finnland, Luxemburg und Tschechien, um den Auflagen der europäischen Wettbewerbshüter zu entsprechen.

Zusammen stünden die sechs Einheiten für eine Flotte von rund 100000 Fahrzeugen, was 3% der kombinierten Flotte von ALD und Leaseplan am 31. Dezember 2022 entspräche, erklärte ALD. Der gesamte Saldo betrage 1,7 Mrd. Euro, erklärte Crédit Agricole. Angaben zum Kaufpreis machte die Bank nicht. Der Wert belaufe sich je nach Berücksichtigung des erzeugten Überschusskapitals auf 300 bis 500 Mill. Euro, heißt es in Paris. Das entspräche dem 1,4-Fachen der Bewertung des Eigenkapitals. Société Générale hatte Anfang letzten Jahres die Übernahme von Leaseplan für 4,9 Mrd. Euro angekündigt. Der Preis wurde inzwischen auf 4,5 Mrd. Euro nach unten korrigiert.

Santander aus dem Rennen

Leaseplan gehörte bis 2016 Volkswagen. Der deutsche Autobauer hatte den Fuhrparkbetreiber zwölf Jahre zuvor zusammen mit zwei anderen Investoren von ABN Amro erworben, sich jedoch nach dem Abgasskandal wieder von Leaseplan getrennt. Neben BNP sollen sich auch Santander und andere Autobauer für die Aktivitäten interessiert haben, für die jetzt die Konsumkreditsparte von Crédit Agricole und Stellantis in dem von Rothschild und J.P. Morgan organisiertem Verkauf den Zuschlag bekommen hat.

Die beiden hatten Ende 2021 angekündigt, eine neue Leasingfirma gründen zu wollen, die bis 2026 mit einer Flotte von mehr als 1 Million Fahrzeugen zu den größten Leasingunternehmen in Europa ge­hören soll. Bis dahin war die Crédit Agricole im Gegensatz zu ihren heimischen Konkurrenten Société Générale und BNP so gut wie nicht im Leasing-Geschäft präsent. Gleichzeitig hat Crédit Agricole Consumer Finance damals FCA Bank, die Bank von Fiat Chrysler, übernommen, mit der sie bereits zuvor lange Jahre ein Gemeinschaftsunternehmen betrieben hat.

Die Akquisition jetzt erfolgt durch FCA Bank, die die erworbenen Aktivitäten aufteilen will. Das Leasing-Gemeinschaftsunternehmen von Crédit Agricole und Stellantis soll das Geschäft von ALD in Portugal und das von Leaseplan in Luxemburg mit rund 30000 Fahrzeugen bekommen. Die durch die Übernahme von FCA Bank durch Crédit Agricole entstandene Consumer Finance erhält die anderen Aktivitäten in Finnland, Irland, Norwegen und Tschechien mit 70000 Fahrzeugen.

Durch den Verkauf macht Société Générale den Weg für die Übernahme von Leaseplan frei. Der Verwaltungsrat von ALD werde eine außerordentliche Hauptversammlung für den 28. April einberufen, um die Akquisition abzusegnen, erklärte die Bank. Sie könnte noch am selben Tag finalisiert werden.