Krypto-Regulierung

Stabilitäts­wächter haben ein Auge auf Stablecoins

Die globalen Stabilitätswächter machen sich nach den jüngsten heftigen Marktverwerfungen bei Kryptowährungen für eine schlagkräftige Regulierung solcher Cyberdevisen stark. Kryptowährungen und -märkte müssten sowohl auf Länderebene als auch...

Stabilitäts­wächter haben ein Auge auf Stablecoins

Reuters Frankfurt

Die globalen Stabilitätswächter machen sich nach den jüngsten heftigen Marktverwerfungen bei Kryptowährungen für eine schlagkräftige Regulierung solcher Cyberdevisen stark. Kryptowährungen und -märkte müssten sowohl auf Länderebene als auch international einer wirksamen Regulierung und Aufsicht unterliegen, teilte der Finanzstabilitätsrat (FSB) am Montag mit. Gefordert seien effektive und robuste Regeln. Bislang hatte sich der FSB noch nicht so klar hinter die immer lauter werdenden Forderungen nach klaren Regeln für Cyberdevisen gestellt. „Der FSB wird den G20-Finanzministern und -Notenbankgouverneuren im Oktober über Regulierungs- und Aufsichtsansätze für Stablecoins und andere Kryptoassets Bericht erstatten“, erklärten die Stabilitätswächter.

Die jüngsten Turbulenzen auf den Märkten für Kryptoassets unterstrichen, wie wichtig es sei, die Arbeiten des FSB und der internationalen Standardsetzer voranzutreiben. Die von solchen Cyberdevisen ausgehenden potenziellen Gefahren für die Finanzstabilität müssten angegangen werden, erklärte der FSB. Dabei verwies er besonders auf sogenannte Stablecoins. Das sind Cyberdevisen, die auf Kursstabilität ausgerichtet sind, was ihre Nutzung als Zahlungsmittel oder Wertanlage vereinfachen soll. Deswegen sind sie oft an klassische Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt.

„Stablecoins sollten durch strenge Vorschriften und Aufsicht der relevanten Behörden erfasst werden, wenn sie als weit verbreitetes Zahlungsmittel genutzt werden oder anderweitig eine wichtige Rolle im Finanzsystem spielen“, erklärten die Stabilitätswächter. Der FSB überwacht im Auftrag der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) die Risiken für das weltweite Finanzsystem.

Am Kryptomarkt war es zuletzt zu drastischen Verlusten gekommen. In vielen Länder sind Kryptowährungen noch weitgehend unreguliert. Anfang Juli hatte sich die Europäische Union (EU) als erste große Wirtschaftsregion auf Vorschriften für Kryptowährungen verständigt. Vertreter des EU-Parlaments und der EU-Länder einigten sich auf ein Regelwerk mit dem Namen „Markets in Crypto Assets“ (MiCA), das Ende 2023 in Kraft treten soll.