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SV Spar­kassen­versicherung zählt weniger Unwetter­schäden

Der Sparkassenversicherer behauptet sich im Gesamtmarkt überdurchschnittlich. Die bilanzielle Schaden-Kosten-Quote sinkt deutlich von 102 auf 86 Prozent.

SV Spar­kassen­versicherung zählt weniger Unwetter­schäden

spe Stuttgart

Weniger Unwetterschäden als im Vorjahr bescherten der Stuttgarter SV Sparkassenversicherung 2022 einen deutlichen Rückgang der Schadenaufwendungen im selbst abgeschlossenen Geschäft (saG) um 18,6% auf 1260,6 Mill. Euro. „Dennoch kam es auch 2022 wieder zu diversen kleineren Elementarereignissen“, erklärte Finanzvorstand Roland Oppermann mit Blick auf eine Sturmserie im Februar 2022. Unterm Strich zählte die SV im Berichtsjahr 22000 Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen in Höhe von 39 Mill. Euro. In der Folge schrumpfte die bilanzielle Schaden-Kosten-Quote der SV auf 86,3% von 102,1% im Vorjahr. Die SV bündelt das Versicherungs­angebot der Sparkassen in vier Bundesländern.

Elementarschäden im Blick

Insgesamt erlebte die Branche nach den hohen Elementarschäden des Vorjahres 2022 wieder eine Art Normaljahr, obwohl laut SV dennoch im Mehrjahresvergleich ein Anstieg der Häufigkeit und Intensität von Elementarschäden zu beobachten ist. Infolgedessen stieg das versicherungstechnische Bruttoergebnis auf 211,4 Mill. Euro nach zuvor minus 60,4 Mill. Euro. Vor dem Hintergrund dieses starken Ergebnisses habe sich die SV entschlossen, Kursverluste bei festverzinslichen Wertpapieren, sogenannte stille Lasten, in der Größenordnung von 40 Mill. Euro gezielt zu realisieren, sagte Oppermann. Auf diese Weise sank das Kapitalanlageergebnis auf 32,2 Mill. Euro nach 71,0 Mill. Euro 2021. Durch die Umschichtung der realisierten Mittel in höherverzinsliche Titel habe man aber bereits die Grundlage für gute Kapitalanlageergebnisse in der Zukunft gelegt, so der Finanzvorstand weiter.

Insgesamt konnten im Berichtsjahr die Bruttobeiträge in der Schaden- und Unfallversicherung um 5,4% auf 1,84 Mrd. Euro gesteigert werden, während der Gesamtmarkt um 4% gewachsen sei. Oppermann führte diese Entwicklung auf die drei etwa gleich starken Vertriebskanäle Außendienst, Sparkassen und Makler zurück. Mit 105,0 Mill. Euro habe der Schaden-/Unfallversicherer nach dem rekordhohen Vorjahreswert von 112,5 Mill. Euro erneut ein „sehr starkes“ Neugeschäft geschrieben.

Den registrierten Beitragsrückgang im selbst abgeschlossenen Geschäft um 7,7% auf 3,39 Mrd. Euro führte der Finanzchef auf die geringeren Einmalbeiträge in der Lebensversicherung zurück. Derartige Anlagen seien sehr volatil und stark zinsabhängig. Weiter verzeichnete die SV in der Lebensversicherung mit 2,84 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,3 Mrd. Euro) nach dem herausragenden Vorjahr erneut eine sehr hohe Neugeschäftsbeitragssumme.

Schadensanierung im Blick

Im Zuge einer noch stärkeren Kundenorientierung hat die SV inzwischen fünf Firmen zur Schadensanierung erworben. „Aufgrund unserer hohen Marktdurchdringung in der Gebäude- und Elementarschadenversicherung sind wir hier stark gefordert“, sagte Oppermann. Dazu ist der Versicherer seit 2021 dabei, ein eigenes, regionales Dienstleistungsnetz in der Schadensanierung auszubauen – mit dem Ziel einer flächendeckenden Präsenz.

Des Weiteren baut die SV, die sich zum Pariser Klimaschutzabkommen bekennt, die Quote der nachhaltigen Investments im Bereich Infrastruktur, Wald und erneuerbare Energien kontinuierlich aus. Per Ende 2022 hatte der Versicherer 4,1% seiner Kapitalanlagen dort angelegt.