Dividendenpolitik

UBS erhöht Dividende nach gescheiterter Übernahme

Nachdem die Schweizer Großbank die Übernahme des digitalen Vermögensverwalters Wealthfront abgesagt hat, will sie nun deutlich mehr Geld an die Aktionäre ausreichen.

UBS erhöht Dividende nach gescheiterter Übernahme

Reuters Zürich

Die Aktionäre der Schweizer Großbank UBS sollen nach dem Scheitern der Wealthfront-Übernahme üppigere Ausschüttungen erhalten. Für das laufende Jahr werde eine ordentliche Dividende von 0,55 Dollar je Aktie anvisiert, teilte das Institut am Dienstag mit. Dies entspreche einer Erhöhung um 10% im Vergleich zum Vorjahr. Zusätzlich gehe UBS davon aus, dass die Aktienrückkäufe 2022 das gesetzte Ziel von 5 Mrd. Dollar übersteigen dürften. Bis zum 9. September habe das Bankhaus im bisherigen Jahresverlauf eigene Aktien im Volumen von 4,1 Mrd. Dollar gekauft. Auch für das kommende Jahr stellt die UBS Rückkäufe und eine progressive Dividendenpolitik in Aussicht.

Die UBS nannte keinen Grund für die höheren Auszahlungen. „Wir nehmen an, dass diese Erhöhung mit dem freigewordenen Kapital aufgrund des Abbruchs der Wealthfront-Akquisition in Zusammenhang steht“, erklärte ZKB-Analyst Michael Klien und sprach von einer überraschenden Ankündigung. Anfang September hatte die UBS mitgeteilt, dass sie auf die 1,4 Mrd. Dollar schwere Übernahme der amerikanischen Wealthfront verzichtet. Der Kauf der US-Firma, die eine automatisierte Vermögensverwaltung anbietet, war der bisher deutlichste Beleg für die Strategie von Konzernchef Ralph Hamers, die Digitalisierung der Vermögensverwaltung voranzutreiben. Offenbar sehe der Konzern mehr Wert im Rückkauf eigener Aktien als in diesem Zukauf, erklärte Jefferies-Analystin Flora Bocahut. Die geplante Übernahme wäre teuer gewesen. An der Börse legte der Kurs am Dienstag nach der Ankündigung zunächst zu, ehe er am Nachmittag nachgab.