Lebensversicherungen

Verbraucherschützer prüfen Stabilität der Versicherer

Der Bund der Versicherten (BdV) und Better Finance haben ausgewählte europäische Lebensversicherer untersucht. Deutsche Lebensversicherer sind auf den Zinsanstieg vorbereitet.

Verbraucherschützer prüfen Stabilität der Versicherer

wbr Frankfurt

Die Verbraucherschutzorganisationen Bund der Versicherten (BdV) und Better Finance haben ausgewählte europäische Lebensversicherer untersucht. Be­trachtet wurden die größten Unternehmen aus Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland und den Niederlanden. Anders als bei vergleichbaren Untersuchungen in den Vorjahren sei eine Bedrohung der Solvenz nicht mehr die Hauptsorge der Verbraucherschützer. Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse der Solvabilitätsberichte, die gemeinsam mit der Zielke Research Consult durchgeführt wurde.

„Die europäischen Märkte sind immer noch sehr fragmentiert. Selbst Unternehmen der gleichen Gruppe verfolgen je nach nationalem Markt sehr unterschiedliche Strategien“, erklärt Axel Kleinlein, Aktuar des BdV. Die deutschen Lebensversicherer seien auf die Niedrigzinsphase gut vorbereitet und wiesen überwiegend eine ausreichende Solvenz aus, so der BdV. Anders als deutsche Häuser hätten die vielen europäischen Versicherungsgesellschaften relativ stark in Staatsanleihen investiert. Wenn die Zinsen steigen, werden die Policen eine geringere Rendite abwerfen. Darüber und über mögliche reale Verluste müssten sich Versicherungsnehmer im Klaren sein, so Kleinlein.

Beunruhigend sei für die Verbraucherschützer, dass die Berichte in Bezug auf die Transparenz zu wünschen übrig ließen. Obwohl es eine Verpflichtung zur Veröffentlichung von Solvency and Financial Condition Reports (SFCRs) gebe, seien die Berichte in einigen Ländern nur mit großen Schwierigkeiten oder auf ausdrückliche Nachfrage zu erhalten. „Wir haben EIOPA informiert und sie gebeten, diesem willkürlichen Umgang mit der Veröffentlichungspflicht ein Ende zu setzen“, betont Carsten Zielke. Er fordert eine frei zugängliche Datenbank für alle SFCRs. Solvabilitätsberichte sollten auch für Nichtfachleute verständlich sein, insbesondere für Versicherungsnehmer, ergänzte Guillaume Prache, Managing Director von Better Finance.

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