Short-Attacke

Adler-Manager müssen Farbe bekennen

Der Wohnungskonzern Adler Group hat sich bislang nur spärlich zu den Vorwürfen des Shortsellers Fraser Perring geäußert. Bei der Präsentation der Quartalsbilanz dürfte das Management Stellung beziehen.

Adler-Manager müssen Farbe bekennen

hek

Dienstag, 30.11.:

Auf die gravierenden Anschuldigungen des Shortsellers Fraser Perring hat der Wohnimmobilienkonzern Adler Group bisher nur mit zwei kurzen Statements reagiert. Die am 6. Oktober angekündigte ausführliche Replik steht weiterhin aus. Auf der nun anstehenden Analysten- und Investorenkonferenz zu den Neunmonatszahlen am kommenden Dienstag werden die beiden Co-CEOs aber nicht mehr umhinkommen, näher auf die Vorwürfe einzugehen. Investoren jedenfalls rechnen fest mit einer ausführlicheren Kommentierung. Der in Auftrag gegebene Bericht des Sonderprüfers wird dann allerdings nach Angaben eines Firmensprechers noch nicht vorliegen.

Zu der von Fraser Perring monierten Berechnung des Verschuldungsgrads (Loan to Value) beispielsweise hat sich das Management bisher noch nicht näher geäußert. So verwundert es nicht, dass die Verunsicherung der Anleger fortbesteht. Der daniederliegende Aktienkurs zeigt bisher keine nennenswerten Erholungsansätze. Der Abschlag zum offiziellen inneren Wert von gut 42 Euro bewegt sich inzwischen bei rund drei Viertel.

Fraser Perring wirft Adler Group Betrug, Täuschung und finanzielle Falschdarstellung vor. Die Immobilienwerte seien überhöht, und es würden Geschäfte mit verbundenen Parteien getätigt zulasten von Anleihegläubigern und Aktionären. Adler weist die Vorwürfe „aufs Schärfste“ zurück. Luft verschafft hat sich der Konzern durch Absichtserklärungen für den Verkauf von rund 30 000 Wohnungen: Mit den Transaktionen werde die Beleihungsquote auf unter 50% gesenkt, so Adler.

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