Quartalssaison

Barclays berichtet als erste britische Großbank

Barclays eröffnet die Quartalsberichterstattung der britischen Großbanken. Werden weitere Rückstellungen aufgelöst, steht den Aktionären eine positive Überraschung ins Haus.

Barclays berichtet als erste britische Großbank

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Donnerstag, 21.10.:

Barclays hat im zweiten Quartal die Markterwartungen um Längen übertroffen. Manche Analysten glauben, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, wenn das Institut nun als erste britische Großbank die Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres vorlegen wird. Insbesondere wenn der Deutsche-Bank-Rivale erneut Rückstellungen für Problemkredite auflöst, dürfte es ihm nicht schwerfallen, den selbst ermittelten Durchschnitt der Analystenschätzungen zu übertreffen.

Während Joseph Dickerson, Bankenanalyst von Jefferies, damit rechnet, dass auf diese Weise weitere 139 Mill. Pfund freigesetzt werden, erwarten andere Analysten hingegen im Schnitt, dass Barclays 142 Mill. Pfund für Kreditausfälle zusätzlich zur Seite legen wird. Für das Vorsteuerergebnis haben sie 1,60 Mrd. Pfund auf der Rechnung. Das den Aktionären zuzurechnende Ergebnis schätzen sie auf 1,06 Mrd. Pfund. Rückschreibungen würden der Bank dagegen weitere Aktienrückkäufe ermöglichen.

Die großen US-Rivalen haben schon vor Bekanntgabe ihrer Quartalszahlen auf ein niedrigeres Ergebnis im Kapitalmarktgeschäft hingewiesen. Vor allem der kapitalintensive Handel mit Devisen, Anleihen und Rohstoffen dürfte sich schwächer entwickelt haben, was durch ein starkes Aktiengeschäft (ECM) zum Teil wieder ausgeglichen werden könnte. Barclays hatte allerdings zuletzt Marktanteile bei Beratung und ECM gutgemacht. Auch die Sparte Consumer, Cards & Payment (CC&P) könnte vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung positiv überraschen.