Santander

Zinserhöhungen in Amerika beflügeln

Wenig Geschäft in Russland und der Ukraine, aber umso mehr in den USA, Brasilien und Mexiko – das zahlt sich dieser Tage für die spanische Bank Santander aus.

Zinserhöhungen in Amerika beflügeln

ths

Dienstag, 26.4.:

Santander dürfte im ersten Quartal des Jahres erneut von seiner geografischen Aufstellung profitiert haben. Spaniens größte Bank wird nach Einschätzung der von Bloomberg konsultierten Analysten bis März einen Reingewinn von fast 2,3 Mrd. Euro eingefahren haben. Das wäre deutlich mehr als die 1,6 Mrd. Euro im Vorjahr und die 1,8 Mrd. Euro im ersten Quartal 2019, vor Ausbruch der Pandemie. Santander legte vor allem in Übersee bei der Kreditvergabe zu, zumal in den USA, Brasilien und Mexiko, wo die Spanier stark vertreten sind, zuletzt die Zinsen erhöht wurden. Auf der anderen Seite tragen spanische Banken kaum Risiken in Russland und der Ukraine, da auch die heimischen Unternehmen dort weniger tätig sind, mit Ausnahmen wie dem Modekonzern Inditex.

Auf dem Heimatmarkt laufen die Geschäfte für die Geldinstitute dagegen eher mäßig. Die Kreditvergabe an Verbraucher und Unternehmen liegt immer noch unter dem Vorkrisenniveau. Lediglich der Immobilienmarkt, und damit die Hypothekenvergabe der Banken, zieht wieder an. Die Analysten erwarten für Santander ein unverändertes oder negatives Wachstum des Zinsüberschusses daheim, während die Provisionen zugelegt haben könnten. Die spanische Konjunktur ist wie anderswo durch den Krieg in der Ukraine abgekühlt und die Inflationsrate erreichte im März mit 9,8% den höchsten Stand in 37 Jahren.

Wie die übrigen spanischen Banken ist der Kurs von Santander mit Kriegsausbruch im Februar abgesackt. Die Bank liegt seit Jahresbeginn aber noch 10% im Plus.

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