Rohstoffe

Brent-Ölpreis erholt sich

Hinweise auf eine höhere Ölnachfrage aus China haben am Donnerstag für einen steigenden Ölpreis gesorgt. Dieser wird tendenziell aber auch von der Eskalation im Ukraine-Krieg nach oben getrieben.

Brent-Ölpreis erholt sich

ku Frankfurt

Hinweise auf eine höhere Ölnachfrage aus China haben am Donnerstag für einen steigenden Ölpreis gesorgt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte um 1,1% auf 99,83 Dollar zu. Damit eroberte die Brent-Notierung die Marke von 90 Dollar zurück. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 1,1% auf 83,81 Dollar. Händler sagten, auch die wachsenden geopolitischen Risiken hätten zum Preisanstieg beigetragen.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete, planen mindestens drei große chinesische Raffinerien im Besitz des Staates und ein privater Wettbewerber, ihre Produktionsmengen im Oktober um 10% anzuheben. Damit reagierten sie auf die Erwartung einer höheren Nachfrage sowie auf möglicherweise zunehmende Treibstoffexporte Chinas. Angenommen wird, dass die chinesische Regierung Exportquoten für bis zu 15 Mill. Tonnen an Ölprodukten für den Rest des Jahres erteilt. Dies solle die Konjunktur im Land stärken und das weltweite Angebot erhöhen, um so beispielsweise die überhöhten Dieselpreise zu senken.

Der Ölpreis wird tendenziell auch von der jüngsten Eskalation im Ukraine-Krieg nach oben getrieben. Russland hat eine teilweise Mobilisierung seiner Reservisten angekündigt, während die EU daraufhin neue Sanktionen gegen Russland ankündigte. Diese könnten die Energiepreise weiter nach oben treiben, wenn sich der EU-Boykott gegen russisches Öl und Gas intensivieren sollte.

Tendenziell gedrückt wird der Ölpreis hingegen von den jüngsten Zinserhöhungen der Notenbanken. Allerdings ist die Bank of England mit einem Zinsschritt um lediglich 50 Basispunkte hinter den Markterwartungen zurückgeblieben, sie kündigte freilich „kraftvolle“ weitere Schritte an, falls nötig. Die Zinsen kräftig angehoben haben auch die Notenbanken der Schweiz, Norwegens und Indonesiens. Der Kupferpreis hat sich nach drei Tagen mit Rückgängen am Donnerstag leicht erholt. An der London Metal Exchange verteuerte sich der Dreimonatskontrakt um 0,6% auf 7735 Dollar je Tonne. Händler verwiesen auf den schwächeren Dollar sowie darauf, dass am Markt mit Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Konjunkturstimulierung gerechnet wird. Aluminium legte um 0,5% auf 2214,50 Dollar je Tonne zu und Zink um 0,7% auf 3119 Dollar. Nickel gab jedoch um 1,6% auf 24555 Dollar je Tonne nach.

Der Monatskontrakt für Erdgas am europäischen Markt blieb mit 187,38 Euro je Megawattstunde im Wesentlichen unverändert. Der Übernachtkontrakt für deutschen Grundlaststrom ermäßigte sich um 9,3% auf 361 Euro je Megawattstunde. Das entsprechende französische Pendant wurde zu 384 Euro die Megawattstunde gehandelt.

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