Rohstoffmärkte

China-Sorgen drücken Ölpreis

Sorgen hinsichtlich der Entwicklung der Nachfrage haben den Ölpreis am Donnerstag unter Druck gesetzt. Kupfer und Gold verteuerten sich indes mit Blick auf den nachlassenden Inflationsdruck in den USA.

China-Sorgen drücken Ölpreis

ku Frankfurt

Sorgen hinsichtlich der Entwicklung der Nachfrage haben den Ölpreis am Donnerstag unter Druck gesetzt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab den vierten Tag in Folge nach. Sie verbilligte sich um 0,2% auf 92,44 Dollar je Barrel. Im bisherigen Wochenverlauf hat Brent-Öl bereits 6% eingebüßt. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) ermäßigte sich sogar um 0,8% auf 85,13 Dollar.

Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer richtet sich derzeit auf China, wo die Behörden eine neue Testkampagne mit Blick auf zahlreiche neue Covid-19-Fälle angeordnet haben. Sie betrifft die Millionenstadt Guangzhou, einen wichtigen Produktionsstandort der chinesischen Industrie. Sollte es dort zu einem neuen Lockdown kommen, könnte dies Auswirkungen haben auf die chinesische Konjunktur und in der Folge auch auf den Ölpreis, wird erwartet. Händler sagten zudem, am Markt wirke sich nach wie vor aus, dass die Lagerbestände an Rohöl in den USA in der vergangenen Woche kräftig gestiegen sind, wie den am Vortag veröffentlichten Daten der US-Regierung zu entnehmen ist.

Der Kupferpreis ist am Donnerstag deutlich um 1,5% auf 8227 Dollar je Tonne gestiegen. In den USA ist der Anstieg der Verbraucherpreise im Vorjahresvergleich von 8,2% im September auf 7,7% im Oktober zurückgegangen, was als Hinweis darauf gewertet wird, dass sich der Anstieg der Inflation in den USA nun abflacht. Analysten hatten gemäß der Konsensschätzung mit einem Anstieg um 8% gerechnet. Der damit geringer als erwartet ausgefallene Inflationsdruck könnte die amerikanische Notenbank Federal Reserve dazu bewegen, sich bei künftigen Zinsschritten stärker zurückzuhalten, womit die Abbremsung der Konjunktur schwächer ausfallen könnte als befürchtet. Der Kupferpreis befindet sich trotz des aktuellen Anstiegs noch um rund 24% unter seinem Hoch vom März dieses Jahres.

Die schwächer als erwartet ausgefallene US-Inflation und damit die Aussicht auf einen weniger rasanten Zinsanstieg haben für einen deutlichen Anstieg des Goldpreises gesorgt. Das gelbe Metall verteuerte sich um 2,6% auf 1750,32 Dollar je Feinunze. Der Silberpreis legte um 3,3% auf 21,70 Dollar je Unze zu.

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