Demokraten winkt Senatsmehrheit - US-Anleiherenditen ziehen stark an

Bank- und Öltitel haussieren - Dax steigt auf Rekordhoch - Regulierungssorgen belasten große Tech-Werte

Demokraten winkt Senatsmehrheit - US-Anleiherenditen ziehen stark an

ck Frankfurt – Die Senatsstichwahlen im US-Bundesstaat Georgia haben am Mittwoch an den Finanzmärkten Wellen geschlagen. Der Dollar geriet unter Druck, die Renditen amerikanischer Staatsanleihen zogen deutlich an. Am Abend standen die Demokraten kurz davor, auch im Senat die Mehrheit zu gewinnen. Einer der zwei demokratischen Herausforderer war bei den Wahlen nicht mehr einzuholen, und der Vorsprung des zweiten Senatskandidaten der Partei war so groß, dass sein republikanischer Kontrahent kaum noch eine Chance hatte, sich mit Hilfe der wenigen noch auszuzählenden Stimmen zu behaupten.Die Aussicht, dass der designierte demokratische Präsident Joe Biden mit beiden Kammern des Kongresses im Rücken wahrscheinlich große Spielräume für die Durchsetzung seiner Agenda haben wird, schürte Erwartungen noch höherer Staatsausgaben. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Treasury stieg erstmals seit dem zurückliegenden März über die Schwelle von 1 % und lag zuletzt 9 Stellen über ihrem Vortagesschluss bei 1,05 %. Der Euro stieg bis auf 1,2349 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit April 2018.An den Aktienmärkten schürte die sich anbahnende demokratische Mehrheit Erwartungen über zusätzliche Konjunkturhilfen. Der Dow stieg auf einen Rekord von 30 950 Punkten und lag am Abend mit einem Plus von 1,8 % bei 30 947 Zählern. Der Dax erreichte mit 13 919 Punkten ebenfalls ein Rekordhoch und schloss mit einem Gewinn von 1,8 % bei 13 892 Punkten. Die anziehenden Anleiheverzinsungen ließen Bankaktien haussieren. Vor allem britische Banktitel, die auch von dem Brexit-Deal profitieren, legten zu. HSBC (+9,9 %) und Standard Chartered (+9,4 %) waren die Spitzenreiter im Stoxx Europe 600. Deutsche Bank befestigten sich um 6 %. Außerdem wurden Öltitel von der überraschenden Einigung der “Opec plus” auf eine Förderkürzung beflügelt. Unter den großen Aktien der Branche legten vor allem BP (+6,4 %) zu. Zudem trieb die Zulassung des Moderna-Impfstoffes Aktien der Reisebranche. So gewannen Lufthansa 4,2 %.Die großen US-Techwerte litten zugleich unter Sorgen, dass eine demokratische Senatsmehrheit mehr Regulierung und höhere Steuern für die Unternehmen zur Folge haben könnte. Am Abend lagen die Aktien von Amazon und der Google-Eigentümerin Alphabet mit 1,1 % und 0,8 % sowie der Nasdaq 100 mit 0,2 % im Minus. – Kommentare auf dieser Seite Berichte Seiten 4 und 20