Ausschüttungen

Energiekrise sorgt für Dividenden­­rekord

Steigende Ausschüttungen im Ölsektor haben die weltweiten Dividenden im dritten Quartal auf einen neuen Rekord von 415,9 Mrd. Dollar getrieben, berichtet Janus Henderson. Dies ist vor allem auf Sonderdividenden zurückzuführen.

Energiekrise sorgt für Dividenden­­rekord

wrü Frankfurt

Die Energiekrise hat für einen starken Anstieg der Dividenden im dritten Quartal gesorgt, da die Ölgesellschaften Rekordgewinne an ihre Aktionäre ausschütteten. Die weltweiten Gesamtausschüttungen stiegen um 7% auf 415,9 Mrd. Dollar und erreichten damit einen neuen Rekord für ein drittes Quartal. Unter Berücksichtigung der Dollarstärke und anderer Faktoren lag der bereinigte Anstieg sogar bei 10,3%. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Janus Henderson Global Dividend Index.

Weltweit erhöhten 90% der Unternehmen ihre Dividenden oder hielten sie konstant, stellt Janus Henderson fest. Dies liege leicht unter den 94%, die in der ersten Jahreshälfte verzeichnet wurden. „Bei den europäischen Unternehmen in unserem Index erhöhten zwar insgesamt 96% ihre Dividenden oder hielten sie konstant, aber da in Europa die Dividenden schwerpunktmäßig im zweiten Quartal ausgeschüttet werden, ist hier das dritte Quartal saisonbedingt viel schwächer und beschränkt sich auf einige wenige Sektoren und Länder. So zahlt normalerweise kein deutsches Unternehmen in unserem Index in diesem Zeitraum eine Dividende“, sagt Marc Theis, Sales Director, Germany & Austria bei Janus Henderson. Für das Gesamtjahr ist er zuversichtlich: „Wir erwarten auch in Deutschland eine Steigerung der Ausschüttungen insgesamt.“

Petrobras erhöht am meisten

Tonangebend seien derzeit globale Sektortrends. So seien die Öl- und Gasproduzenten die größten Wachstumstreiber im dritten Quartal gewesen: Sie steigerten ihre Gesamtdividenden im Vergleich zum Vorjahr um drei Viertel auf einen Rekordbetrag von 46,4 Mrd. Dollar. „Weltweit haben die Ölgesellschaften ihre Ausschüttungen erhöht, und zwar größtenteils durch Sonderdividenden und nicht durch eine Erhöhung der regulären Zahlungen“, stellt Janus Henderson fest. „Besonders stark fielen die Öldividenden in den Emerging Markets, Asien und Nordamerika aus, wobei die größte Erhöhung von Petrobras in Brasilien kam.“ Ohne den positiven Einfluss dieses Sektors wäre der Gesamtbetrag im dritten Quartal in etwa gleich geblieben.

Das erfreuliche dritte Quartal hat Janus Henderson dazu veranlasst, seine Gesamtjahresprognose um 30 Mrd. Dollar zu erhöhen. Dies sei vor allem auf höhere einmalige Sonderdividenden sowie auf die starke Entwicklung im Ölsektor und in Asien zurückzuführen. Janus Henderson rechnet nun mit Gesamtdividenden in Höhe von 1,56 Bill. Dollar und damit 8,3% mehr als im Vorjahr. Das bereinigte Wachstum werde voraussichtlich 8,9% betragen. Das entspricht einem Anstieg von 0,4 Prozentpunkten gegenüber den Erwartungen vor drei Monaten.

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