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Höhenflug am Aktienmarkt

Hoffnungen auf eine Waffenruhe und eine diplomatische Lösung für den Ukraine-Krieg sowie Eindeckungen und kursgünstige Anschaffungen haben am Mittwoch zu einem Höhenflug am Aktienmarkt geführt.

Höhenflug am Aktienmarkt

ck Frankfurt

Gestützt von Hoffnungen auf eine Waffenruhe in der Ukraine und ernsthaftere diplomatische Bemühungen zur Beendigung des Krieges sowie von Eindeckungen und kursgünstigen Anschaffungen sind die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch in den Höhenflug gegangen. Der Dax befestigte sich um 7,9% auf 13848 Punkte und schloss damit auf seinem Tageshoch.

Aktien, die durch den Krieg stark unter Druck geraten waren, legten zum Teil extrem stark zu. Vor allem die Autobranche zog mit einem Plus ihres Stoxx-Sektorindex um 9,5% an, außerdem Reisewerte, darunter etwa Wizz Air (15,6%) und Lufthansa (12%), sowie Bankenwerte, deren Sektorindex 7,5% gewann. Herausragend waren hier Aktien von Banken mit hohem Russland-Engagement. Raiffeisenbank legten um 17,3% zu, Unicredit um 11,7%. Die italienische Großbank erklärte, dass eine vollständige Abschreibung des Russlandgeschäfts sie rund 7,4 Mrd. Euro kosten würde.

Das Nachsehen hatten Aktien, die nach dem Kriegsausbruch deutlich zugelegt hatten und bei denen es zu Gewinnmitnahmen kam. Die Indizes der Öl- und Gasförderer sowie der Grundstoffproduzenten sanken um 2,4% und 1,3%. Ferner gaben Rüstungsaktien deutlich nach. Rheinmetall verloren 4,7%.

Das Geschäft wurde auch von einer Vielzahl von Unternehmensberichten geprägt. So stiegen Deutsche Post nach der Zahlenvorlage um 12,5%. Nachdem das Unternehmen sein Ebit im abgelaufenen Jahr von 4,8 Mrd. auf 8 Mrd. gesteigert hat, geht es für 2022 von einem stagnierenden Ergebnis aus. Gut kam an, dass es eine von 1,35 auf 1,80 Euro angehobene Dividende avisierte und ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 2 Mrd. Euro ankündigte. Adidas legten um 13,6% zu. Der Sportartikelhersteller prognostizierte nach dem starken Ergebnisanstieg im Vorjahr für 2022 einen Anstieg des Ergebnisses aus fortgeführtem Geschäft von 1,5 Mrd. auf 1,8 bis 1,9 Mrd. Euro. Deutsche Pfandbriefbank befestigten sich um 19,6%. Der Vorsteuergewinn des Institutes ist im zurückliegenden Jahr um 60% auf 242 Mill. Euro gestiegen. Für das laufende Jahr rechnet es allerdings nur mit einem Vorsteuerergebnis von 200 bis 220 Mill. Euro. Siltronic legten um 12,4% zu. Nach einem deutlichen Wachstum 2021 rechnet der Wafer-Hersteller für dieses Jahr mit einem Anstieg des Umsatzes zwischen 15% und 22% sowie einer operativen Marge zwischen 34% und 37% nach 33,2%. Nordex gaben um 6,1% nach. Der Hersteller von Windenergieanlagen legte für 2021 ein aufgrund gestiegener Kosten von 94 Mill auf 50 Mill. gesunkenes operatives Ebitda vor. Was die Aussichten betrifft, sprach das Unternehmen von einem kurzfristig herausfordernd bleibenden Umfeld.

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