Devisen

Kredit­restriktion stützt türkische Lira

Eine Beschränkung der Kreditvergabe an Unternehmen hat am Montag die türkische Lira gestützt.

Kredit­restriktion stützt türkische Lira

ck Frankfurt

Die türkische Währung hat am Montag erneut zugelegt. Sie stieg bis auf 16,10 Lira und notierte am Abend bei 16,53 Lira pro Dollar, was für die US-Währung einen Abschlag von 2,1% bedeutete. Getrieben wurde die Lira von Restriktionen für die Vergabe vom Krediten an Unternehmen. Laut der türkischen Bankenaufsicht dürfen an Unternehmen mit Devisenbeständen von mehr als 900000 Dollar keine Lira-Kredite mehr vergeben werden, wenn diese Summe mehr als 10% der Aktiva oder der jährlichen Umsätze entspricht. Die Maßnahme soll Unternehmen motivieren, Fremdwährungen in Lira zu tauschen.

Experten bezweifeln, dass die Maßnahme die türkische Währung nachhaltig stützen wird. An der grundsätzlich hohen Nachfrage nach Dollar, Euro & Co ändere dies nichts, sagte Timothy Ash, Chef-Analyst für Schwellenländer beim Assetmanager Blue Bay, laut Reuters. „Sie wird getrieben von hoher Inflation, niedrigen Leitzinsen und einem fundamentalen Vertrauensverlust in die Politik.“ Die Maßnahme sei kurzsichtig und eine De-facto-Kapitalkontrolle.

Anzeichen für eine Konjunkturabkühlung und abnehmende Zinserwartungen drückten den Dollar.Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Indus­trieländerwährungen abbildet, gab 0,4% auf 103,81 Punkte ab, der Euro legte 0,4% auf 1,0596 Dollar zu.

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