Inflationsgeschützte Anleihen

Linker liegen im Trend

Inflationsindexierte Bundesanleihen haben sich seit Jahresanfang deutlich besser entwickelt als ihre nominalen Pendants. Der Assetmanager Bantleon rechnet damit, dass sich dieser Trend fortsetzt.

Linker liegen im Trend

kjo Frankfurt

Inflationsindexierte Bundesanleihen – sogenannte Linker – haben sich seit Jahresanfang deutlich besser entwickelt als ihre nominalen Pendants. Unter dem Strich steht bei zehnjährigen Laufzeiten bereits eine Mehrrendite von 3,7 Prozentpunkten (vgl. Grafik). Auch in den USA hat die markant gestiegene Inflation Linkern Auftrieb verliehen, hält der Assetmanager Bantleon fest. Diese Entwicklung dürfte sich nach Einschätzung von Dennis Ehlert, Senior Portfoliomanager bei Bantleon, in den nächsten Monaten fortsetzen – allerdings bei nachlassendem Potenzial.

Renditen entkoppelt

Während die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen seit Jahresbeginn um knapp 50 Basispunkte (BP) gestiegen und damit der Nulllinie zuletzt sehr nahegekommen seien, würden die Renditen zehnjähriger Inflationsbonds (Realrenditen) trotz des jüngsten Anstiegs immer noch etwa 10 BP unterhalb ihres Niveaus zu Jahresbeginn liegen. „Die Entkoppelung der Realrenditen vom Anstieg der Nominalrenditen ließ die zehnjährigen Inflationserwartungen, ge­messen an der Break-even-Rate, zeitweise auf knapp 1,5% steigen“, so Ehlert. So hoch seien die Inflationserwartungen zuletzt zwischen 2010 und 2013 gewesen, als die Weltwirtschaft boomte. Für die nächsten Monate sprechen laut Ehlert verschiedene Gründe für weiter steigende Break-even-Raten. So dürfte die HVPI-Inflationsrate der Eurozone zum Jahresende bei etwa 2% und damit über den Markterwartungen liegen, weshalb die Break-even-Raten von positiven Überraschungseffekten in der zweiten Jahreshälfte unterstützt werden sollten.

Absicherung im Blick

Inflationsindexierte Anleihen sollten sich damit laut Bantleon vom Ertragsbringer zum Absicherungsinstrument vor steigenden Nominalzinsen wandeln, wobei die Überraschungseffekte auch zu kurzfristigen Kursgewinnen führen können. „In Anbetracht unserer Prognose der durchschnittlichen HVPI-Inflationsraten für das dritte und vierte Quartal von 1,9% und 2,3% bieten die fünfjährigen Break-even-Raten in Deutschland und Frankreich mit ihrem aktuellen Stand bei etwa 1,3% das größte Aufholpotenzial.“ Entsprechend seien europäische Inflationsanleihen – vor allem deutsche und französische Linker – mit einer Restlaufzeit von drei bis fünf Jahren am attraktivsten.