Rohstoffe

Ölpreis erholt sich nur minimal

Nach dem schwächsten Jahresauftakt des Ölpreises seit rund 30 Jahren haben sich die Notierungen am Donnerstag nur minimal erholt.

Ölpreis erholt sich nur minimal

ku Frankfurt

Nach dem schwächsten Jahresauftakt des Ölpreises seit rund 30 Jahren haben sich die Notierungen am Donnerstag zwar zunächst erholt. Die Preise bröckelten dann aber wieder ab, so dass die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude am Abend wieder unter 79 Dollar je Barrel lag. Es ergab sich nur noch ein leichter Anstieg von 0,3% auf 78,05 Dollar. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verzeichnete einen minimalen Anstieg um 0,1% auf 72,99 Dollar. Zuvor hatte der Ölpreis am Dienstag und am Mittwoch zusammen mehr als 9% eingebüßt, einen derart starken Rückgang zu Beginn eines neuen Handelsjahres hatte es zuletzt 1991 gegeben.

Den Ölpreis belasten derzeit wieder Konjunktursorgen, mit der Erwartung, dass sich mit der Aufgabe der strikten Anti-Corona-Politik in China die Pandemie dort wieder ausweitet, was die Konjunktur und damit den Ölverbrauch belasten könnte. Zudem wurde bekannt, dass Saudi-Arabien die Preise für seine Benchmark-Sorte Arab Light Crude gesenkt hat, was am Markt als ein Hinweis darauf gewertet wird, dass der saudi-arabische Ölkonzern Aramco mit einer schwachen Nachfrage rechnet. Für Asien wurde der Preis um 1,45 Dollar je Barrel auf 1,80 Dollar oberhalb des Oman/Dubai-Durchschnittspreises gesenkt. Für Kunden in Nordwesteuropa wurde der Preis um 1,40 Dollar auf 1,50 Dollar unterhalb der Brent-Notierung reduziert.

Kühleres Wetter in Europa hat dafür gesorgt, dass die Notierungen für Erdgas am europäischen Spotmarkt wieder leicht gestiegen sind. An der Intercontinental Exchange verteuerte sich der Monatskontrakt am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF um 3,8% auf 67,46 Euro je Megawattstunde. Am Vortag war die Notierung zeitweise bis knapp über 64 Dollar gefallen und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Nach Einschätzung von Händlern trägt zum niedrigen Preisniveau auch bei, dass der Füllstand der europäischen Gasspeicher aktuell hoch ist und dass zahlreiche Tankschiffe mit LNG-Flüssiggas an den Terminals in Europa erwartet werden.