Trotz schwierigem Umfeld

Privatbank UBP sieht Chance für Aktien-Hedgefonds

Aktien-Hedgefonds mit Long-Short-Strategien leiden im bisherigen Jahresverlauf unter steigenden Zinsen und trüben Konjunkturaussichten. Dennoch ist die Privatbank UBP optimistisch für die Vehikel.

Privatbank UBP sieht Chance für Aktien-Hedgefonds

xaw Frankfurt

Die Schweizer Privatbank UBP sieht trotz des eingetrübten Konjunkturumfeldes mittelfristig starkes Renditepotenzial für Aktien-Hedgefonds mit Long-Short-Strategien. Zwar hätten diese im laufenden Jahr deutlich unter makroökonomischen Verwerfungen gelitten. Doch da viele Manager ihre Risikopositionen reduziert und ihren Faktor- und Sektor-Bias zurückgefahren hätten, seien sie nun robuster aufgestellt. Dies sei im August und September sichtbar geworden. Während die  Aktienmärkte in beiden Monaten um über 11% zurückgesetzt hätten, habe der HFRI Equity Hedge Index nur 2,3% eingebüßt.

Hohe Fundamentalwerte

Viele Manager betonten, nie zuvor einen solch hohen Fundamentalwert auf ihren Long-Büchern gehalten zu haben wie aktuell. Die verhaltene Entwicklung der Vehikel im bisherigen Jahresverlauf ist laut UBP weniger auf die grundlegende Schwäche der Investments als auf die aus dem unsicheren Marktumfeld resultierenden Mittelabflüsse zurückzuführen. „Langfristig treiben Fundamentaldaten die Aktienkurse“, kommentieren die Analysten der Schweizer Privatbank. Da viele Hedgefonds bei Unternehmen mit starken Bilanzen und Preismacht ong positioniert seien und gegen Firmen mit Refinanzierungsschwierigkeiten und hoher Inflationssensitivität wetteten, falle der Ausblick also positiv aus.

Allerdings stelle sich der Markt darauf ein, dass die Rendite kurzlaufender US-Staatsanleihen 2023 über 5% schnellen dürfte. Die Zinsentwicklung betreffe auch Aktien-Hedgefonds, da sie über ihren Effekt auf das Wirtschaftswachstum indirekt die Unternehmensgewinne und Bewertungs-Multiples beeinflusse.

Direkter betroffen seien indes Makro-Hedgefonds, die volkswirtschaftliche Umwälzungen und ihre Auswirkungen auf die Devisen-, Rohstoff- und Aktienmärkte zu antizipieren suchen. Die Manager säßen auf großvolumigen, unbelasteten Cash-Positionen, da sie ihre Long- bzw. Short-Ausrichtung üblicherweise über Futures und Optionen bestimmten. Umschwünge bei den Geldmarktrenditen machten für die erwarteten Returns der Vehikel daher einen Unterschied von bis zu drei Prozentpunkten pro Jahr aus.

Angesichts hoher Zinsen am kurzen Ende der Kurve dürften Makro-Hedgefonds ihre zuletzt starke Entwicklung laut UBP fortsetzen. Zwar sei kurzfristig mit Rückschlägen zu rechnen, da viele Marktsegmente, gegen die Makro-Hedgefonds wetteten, überverkauft seien. Doch dürften Investoren dies als Einstiegsgelegenheit bei den Vehikeln begreifen.

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