Aktienmarkt

Putin-Rede drückt Dax

Nachdem der russische Präsident Putin angekündigt hat, nur noch Rubel für Gaslieferungen zu akzeptieren, haben sich die Aktienkurse ermäßigt.

Putin-Rede drückt Dax

wrü Frankfurt

Nach behauptetem Beginn sind die europäischen Aktienmärkte im Verlauf wieder ins Rutschen gekommen. Grund war vor allem eine neue Eskalationsstufe im Zusammenhang des von Russland angezettelten Kriegs gegen die Ukraine. Der Westen hatte als Antwort auf den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine mit umfangreichen Sanktionen gegen Russland geantwortet. Nun hat der russische Präsident Putin in einer Rede erklärt, Gaslieferungen an Länder, die er wie die EU-Staaten als „unfreundliche Staaten“ tituliert, künftig nur noch gegen Zahlung in Rubel vorzunehmen. Daraufhin sind der Gaspreis und die Energiepreise deutlich geklettert, während der Aktienmarkt zurückfiel.

Zudem eskaliert der Krieg in der Ukraine, das russische Militär greift immer mehr Städte an. Hoffnungen, dass es bald zu einem Waffenstillstand kommt, wurden enttäuscht. Vor diesem Hintergrund rücken am Aktienmarkt jetzt wieder die Risiken in den Vordergrund. Eine neuerliche heftige Korrektur nach unten sei jederzeit möglich, merkten Marktteilnehmer an. Noch immer gelte es vorsichtig zu agieren. Ohnehin hatte kaum jemand der zwischenzeitlichen Erholung getraut. Nach Meinung der technischen Analysten von Index­radar ist an den Aktienmärkten der jüngste Aufschwung zum Stillstand gekommen.

Vor dem Hintergrund der neuen Eskalation schloss der Dax 1,3% ermäßigt bei 14284 Punkten. Der Euro Stoxx 50 verlor 1,5% auf 3869 Zähler. Erneut an Boden verloren Delivery Hero, die 6,3% auf 38,82 Euro einbüßten. Schwach tendierten auch Zalando, die 2,8% auf 48,99 Euro abgaben. Eon ermäßigten sich um 3,5% auf 10,42 Euro.

Im MDax verloren Kion 5,4% auf 71,34 Euro und Uniper 4,8% auf 23,79 Euro. Grand City Properties büßten 4,1% auf 18,86 Euro ein.

LPKF Laser & Electronics brachen nach Vorlage der Geschäftszahlen für 2021 und dem Ausblick für das laufende Jahr um 18,6% auf 13,16 Euro ein. Dabei hat das Unternehmen zum einen im Vorjahr nur den unteren Rand der im Dezember 2021 angepassten Prognose erreicht. Zum anderen hat die Gesellschaft im Ausblick für 2022 auf das derzeit unsichere Umfeld verwiesen.

Insgesamt dürften die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf immer mehr Aktiengesellschaften durchschlagen, was auch in den Kursen zum Ausdruck kommt.

Auch Auto1 meldete Zahlen für 2021 nebst Ausblick, die von den Anlegern mit Enttäuschung aufgenommen wurden. Die Aktie büßte 12,1% auf 9,86 Euro ein. Obwohl die Verlierer überwogen, gab es auch Gewinner. So legten im MDax K+S um 4,4% auf 28,75 Euro zu. Im SDax gewannen Morphosys 3,8% auf 23,90 Euro und Salzgitter 2,9% auf 44,68 Euro.

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