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Ukraine-Krise lässt Anleger zittern

Die Ukraine-Krise wird die Anleger auch in nächster Zeit verunsichern. Kommt es zur russischen Invasion, droht nach Meinung der Commerzbank ein Abrutschen des Dax auf 14.000 Punkte.

Ukraine-Krise lässt Anleger zittern

Von Christopher Kalbhenn,

Frankfurt

Der Ukraine-Konflikt hat die Aktienmärkte fest im Griff. In der abgelaufenen Woche wurde das Auf und Ab der Kurse von einer Vielzahl widersprüchlicher Meldungen bestimmt, die mal auf Entspannung, mal auf eine Eskalation hindeuteten. Im Ergebnis führte die Unsicherheit zu einem Wochenverlust des Dax von 2,5% auf 15043 Zähler.

Das Risiko eines Einmarschs Russlands mit gravierenden Folgen für Energiepreise, die Wirtschaft und damit auch für die Aktienmärkte wird wahrscheinlich in der nächsten Zeit erhalten bleiben. Denn eine schnelle und hoffentlich friedliche Lösung des Konflikts ist nach den derzeit vorliegenden Informationen nicht abzusehen. Vor diesem Hintergrund werden sich die Anleger bis auf weiteres mit Engagements zurückhalten und vor allem auf Risikobegrenzung bzw. Absicherung bedacht sein.

Strategen gehen weiterhin davon aus, dass der Konflikt auf diplomatischem Weg gelöst wird. Das ist das Basisszenario etwa der Commerzbank, die aber auch ein Szenario für eine Eskalation entworfen hat. Im Basisszenario geht sie davon aus, dass sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Dax im ersten Halbjahr zwischen 13 und 14 bewegen wird. Ein KGV von 13,5 entspreche derzeit einem Dax-Niveau von 15200 Indexpunkten. „Daher sollte sich der Dax im Basisszenario im ersten Halbjahr größtenteils zwischen 15000 und 16000 Indexpunkten bewegen“, so das Institut.

Rückschläge als Chance

Bei einem Einmarsch Russlands werde das Dax-KGV jedoch wahrscheinlich weiter in den Bereich von 12 bis 13 abrutschen. „Ein KGV von 12,5 würde aktuell einem Dax-Stand von 14100 Indexpunkten entsprechen. Daher sehen wir das Risiko, dass der Dax bei einer russischen Invasion Richtung 14000 fällt, gefolgt von einer sehr volatilen Dax-Seitwärtsbewegung zwischen 14000 und 15000 Punkten.“ Allerdings hätten in der Historie regional begrenzte Kriege die Aktienmärkte oft nur kurzfristig belastet. Daher hätten langfristig orientierte Investoren, die in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt Aktienpositionen aufgebaut hätten, durchaus die Möglichkeit, die Ukraine-Krise auszusitzen. „Für unerschrockene Investoren dürften weitere Rückschläge des Dax in der Ukraine-Krise Chancen bieten, Positionen in dividendenstarken Dax-Aktien auszubauen“, so die Bank.

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