Philips

Am Kernproblem vorbei

Dass ein neuer CEO gleich zu Beginn die Schere beim Personal ansetzt, kommt des Öfteren vor. Im Falle von Philips dient das dazu, die Ertragsmisere zu kaschieren. Die Kernprobleme liegen woanders.

Am Kernproblem vorbei

hek

Der neue Philips-Chef Roy Jakobs macht es wie zahlreiche andere Manager, die an die Spitze eines Unternehmens gelangen: Sie setzen gleich zu Beginn eine Umstrukturierung auf. Das wirkt dann so, als würde man die vom Vorgänger hinterlassenen Probleme bereinigen. Philips streicht 5 % der Stellen. Für die Belegschaft ist das ein Schock, konnte sie doch bisher darauf vertrauen, dass Konzerne, die in einer kontinuierlich wachsenden Branche wie Healthcare zu Hause sind, solche Einschnitte nicht nötig haben. Über die Sinnhaftigkeit des Personalabbaus kann man ohnehin diskutieren. Er kostet Hunderte Millionen Euro, geht aber an den Kernproblemen vorbei. Die liegen in den störanfälligen Lieferketten und dem millionenfachen Rückruf schadhafter Schlaftherapie- und Beatmungsgeräte, der das Neugeschäft dieser Sparte lähmt. Sicher, das Streichen von 4 000 Stellen entlastet den Personalaufwand, aber sonst ist wenig gewonnen. Es spricht für sich, dass die Philips-Aktie am Tag der Ankündigung der Umstrukturierung nicht wie sonst oft steigt, sondern fällt.

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