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KKR-Offerte für Vantage verfehlt Ziel

Die gemeinsame Milliardenofferte von Vodafone und den Finanzinvestoren Global Infrastructure Partners (GIP) und KKR sowie Saudi-Arabien für den Streubesitz der börsennotierten Vodafone-Funkturmtochter Vantage Towers hat die Schwelle von 90 % verfehlt, deren Überschreiten die Voraussetzung für das Herausdrängen der verbliebenen Minderheitsaktionäre wäre.

KKR-Offerte für Vantage verfehlt Ziel

cru Frankfurt

Die gemeinsame Milliardenofferte von Vodafone und den Finanzinvestoren Global Infrastructure Partners (GIP) und KKR sowie Saudi-Arabien für den Streubesitz der börsennotierten Vodafone-Funkturmtochter Vantage Towers hat die Schwelle von 90% verfehlt, deren Überschreiten die Voraussetzung für das Herausdrängen der verbliebenen Minderheitsaktionäre wäre. Auch nach Ablauf der zweiten Annahmefrist haben nur 7,5% des Streubesitzes das Angebot angenommen und gut 38 Millionen Aktien angedient.

Das teilte am Mittwoch die Oak Holdings GmbH mit – das gemeinsame Übernahmevehikel des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone und der Finanzinvestoren GIP und KKR sowie des Staatsfonds Saudi-Arabiens Public Investment Fund (PIF).

Bereits angekündigt hatte das Konsortium, dass ein Beherrschungsvertrag mit Vantage Towers angestrebt werde, für den 75% benötigt werden. Der aktivistische Investor Elliott hatte am Dienstag eine Beteiligung mit 5,6% der Stimmrechte bekannt gegeben, was die Transaktion erschweren könnte.

32 Euro war zu wenig

Inklusive der rund 82% Vantage-Aktien, die Vodafone ohnehin gehören, kommen die Bieter nun nur auf rund 89,3% der Anteile. Vom Streubesitz hat das Angebot von 32 Euro kaum jemand angenommen. Kein Wunder: Nahezu während der gesamten Annahmefrist, die um zwei Wochen verlängert wurde, lag der Kurs oberhalb von 32 Euro. Nach Vodafone-Angaben entsprachen die 32 Euro einer Prämie von 19% gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittskurs der drei Monate vor der Offerte.

Von dem Anteil von 7,5%, der nun für das Bieterkonsortium hinzukommt, wurden rund 4% vom Investor Digital Bridge übernommen sowie rund 3% vom Investor RRJ Capital.

Damit eröffnet sich eine offene Flanke für Angriffe des Hedgefonds Elliott, der auf das Torpedieren von Übernahmeprozessen spezialisiert ist. Denn um die verbliebenen Streubesitzaktionäre nach dem Aktiengesetz herausdrängen zu können, bräuchten die Bieter 95%.

Im Zuge der Bekanntmachung des Deals im November war der Aktienkurs der im MDax gelisteten Van­tage-Towers-Papiere bereits spürbar gestiegen – nämlich um zeitweise 12,5% am Tag der Offerte. Am Mittwoch kletterte der Kurs um zeitweise 3% auf 34,58 Euro. In den zwei Jahren seit dem Börsengang Anfang 2021 mit einem Emissionspreis von 24 Euro pro Aktie hat sich die Marktkapitalisierung damit um rund 40% auf 17,5 Mrd. Euro erhöht. Hauptaktionär ist mit derzeit noch rund 82% Vodafone, deren Anteil im Zuge des Deals auf 50% sinken soll.

Investmentbanker der UBS und die Kanzlei Robey Warshaw haben Vodafone bei dem Deal beraten. Morgan Stanley begleitet das Konsortium aus KKR und GIP.

Wertberichtigt Seite 2

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