Prognosen

Lasst die rosaroten Brillen stecken

Derzeit werden die nächsten Konjunkturprognosen erstellt – trotz einiger verheißungsvoller Daten täten die Ökonomen gut daran, die Voraussagen nicht allzu hoch zu schrauben.

Lasst die rosaroten Brillen stecken

ba

Von der Stagnation zu einem Minus von 0,2% und letztlich dem Rückgang von 0,4%. Innerhalb weniger Wochen hat das Statistische Bundesamt diese Zahlenkette für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft veröffentlicht. Dann aber haben Konjunkturdaten und Stimmungsindikatoren für einen frühlingshaften Hoffnungsschimmer gesorgt, dass die Winterrezession – zwei Minus-Quartale in Folge – vielleicht doch ausfällt. Die Prognostiker sind nicht zu beneiden, in dieser Gemengelage ihre nächsten Voraussagen treffen zu müssen. Sie täten gut daran, dabei vorsichtig zu agieren, denn das Umfeld bleibt schwierig: Die hohen Nahrungsmittelpreise treiben die Inflation weiter an. Die Verbraucher werden trotz Lohnerhöhungen die Reallohnverluste der vergangenen Jahre nicht so rasch aufholen können, der Konsum wird also mau bleiben. Der Zinserhöhungskurs der Europäischen Zentralbank schlägt erst im Jahresverlauf durch. Die USA und China als Nachfrager deutscher Waren schalten einen Gang zurück. Keine Zeit also für rosarote Brillen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.