Ifo-Umfrage

8,4 Prozent weniger Investitionen wegen hoher Zinsen

Unternehmen haben seit Mitte 2022 wegen der hohen Zinsen 8,4% weniger investiert, wie eine Ifo-Umfrage zeigt. Bezogen auf die Firmen, die ihre Pläne tatsächlich angepasst haben, ist es sogar noch erheblich mehr.

8,4 Prozent weniger Investitionen wegen hoher Zinsen

Investitionen brechen um 8,4 Prozent ein

ba Frankfurt

Die deutschen Unternehmen haben laut einer Ifo-Umfrage wegen der hohen Zinsen in den vergangenen eineinhalb Jahren im Schnitt 8,4% weniger investiert als geplant. Neben den Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien waren auch Forschung und Entwicklung betroffen, erklärte das Ifo. 80% der monatlich befragten Unternehmen ließen ihre Investitionspläne unangetastet. Daraus ergibt sich aber, dass die anderen 20% der Firmen ihre Investitionspläne sogar um über 41% gekappt haben, erklärt Ifo-Forscherin Lea Best.

Dabei gab es deutliche Unterschiede in den Branchen: Vor allem der Bau investierte weniger – im Schnitt knapp 10%. Im Handel gingen die Investitionen um 9,3% zurück, in der Industrie um 8,2%. Bei den Dienstleistern waren es –7,4%. Auch die Unternehmensgröße spielte eine Rolle: Kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden investierten im Schnitt 9,9% weniger. Große Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitenden fuhren die Pläne um 5% herunter. Geringere Investitionen allerdings beeinträchtigen sowohl Wachstumsmöglichkeiten als auch klimapolitische Vorhaben, mahnt das Ifo und empfiehlt daher gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen, um die langfristigen negativen Effekte der erhöhten Zinsen abzuschwächen.

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