US-Konjunktur

Einfuhren haben sich überraschend verteuert

Die US-Importe haben sich im Dezember wieder verteuert. Währenddessen rechnen die Verbraucher mit einer weiter nachlassenden Inflation und bewerten die Konjunkturaussichten optimistischer.

Einfuhren haben sich überraschend verteuert

det Washington

Getrieben von dem starken Anstieg der Erdgaspreise haben sich Einfuhren in die USA im Dezember überraschend verteuert. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums meldete, legten die Importpreise um 0,4% zu. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen Rückgang um 0,8% bis 0,9%. Davor waren die Preise fünf Monate in Folge zurückgegangen. Für November hatte das BLS noch ein Minus von 0,7% gemessen. Im Vorjahresvergleich legten die Einfuhrpreise um 3,5% zu. Experten sprechen von einem Ausreißer und glauben nicht, dass die Zahlen auf die Pläne der US-Notenbank, aller Voraussicht nach im Februar den Leitzins um 25 Basispunkte hochzuschrauben, Einfluss haben werden.

Getrieben wurden die Preise von Erdgas, das 59,5% teurer war als im November. Zwar waren Öl und Benzin billiger als im Vormonat, sie konnten aber den steilen Anstieg der Gaspreise nicht ausgleichen. Ein Anstieg wurde auch bei Lebensmitteln, industriellen Lieferungen und einigen Dienstleistungen gemessen, unter anderem Flugtickets, die sich um 5,9% verteuerten. Während die Preise für Importe aus China, Kanada und Mexiko leicht nachgaben, waren Einfuhren aus der EU und aus Japan teurer als im November. Die US-Ausfuhrpreise hingegen gerieten ins Rutschen und lagen im Dezember um 2,6% unter dem Stand vom Vormonat. Auf Jahressicht legten die Exportpreise um 5,0% zu.

Unterdessen hat sich zum Jahresbeginn die Stimmung unter US-Verbrauchern wieder aufgehellt. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan zog im Januar um 8,2% an und erreichte 64,6 Punkte, gab im Vorjahresvergleich aber um 3,9% nach. Wie die zuständige Ökonomin Joanne Hsu sagte, bewerten Konsumenten ihre finanzielle Lage so positiv wie seit acht Monaten nicht mehr. Dazu, dass diese Komponente um 16% zulegte, „trugen steigende Einkommen sowie die nachlassende Inflation bei“, sagte Hsu.

Optimistischer als zuvor scheinen Verbraucher auch die allgemeineren Konjunkturaussichten einzuschätzen. Zwar gab die Bewertung der kurzfristigen Aussichten leicht nach. Umso optimistischer sind Konsumenten aber, was die längerfristige Wirtschaftslage angeht, die so günstig gesehen wird wie seit neun Monaten nicht mehr.

Zuversichtlich standen die befragten Haushalte auch der weiteren Preisentwicklung gegenüber. So gab die geschätzte Inflationsrate, die in einem Jahr erreicht sein wird, den vierten Monat in Folge nach. Erwartet wird nun Anfang 2023 eine Teuerungsrate von 4,0%. Zuvor hatte die Zahl noch bei 4,4% gelegen. Kaum verändert waren die langfristigen Inflationserwartungen mit 3,0%. Seit eineinhalb Jahren bewegen sie sich zwischen 2,9 und 3,1%.