Großbritannien

Ende der Corona-Restriktionen sorgt für Streit

Englands Regierung will ab April keine kostenlosen Tests mehr verteilen. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will sie fortsetzen. Das Ende der Pflicht zur Selbstisolation sorgt für Streit.

Ende der Corona-Restriktionen sorgt für Streit

hip London

Die Aufhebung der rechtsverbindlichen Corona-Restriktionen in England hat in Großbritannien für Streit gesorgt. Während Gesundheitsminister Sajid Javid von einem „historischen Moment“ sprach, kritisierten Ärzte, Oppositionspolitiker und Spendensammelvereine das Ende der Pflicht zur Selbstisolation nach einem positiven Testergebnis. Ab Donnerstag wird für diesen Fall lediglich empfohlen, mindestens fünf Tage lang den Kontakt zu anderen zu vermeiden. Die 500 Pfund, mit denen bislang Geringverdiener unterstützt wurden, die sich isolieren mussten, wird es künftig nicht mehr geben.

Ab April sollen auch keine kostenlosen Coronatests mehr verteilt werden. Die 2 Mrd. Pfund, die dafür monatlich verwendet werden, ließen sich besser einsetzen, sagte Javid. Das sorgte bei den schottischen Nationalisten für Empörung, die seit Ausbruch der Pandemie einen restriktiven Kurs fahren. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will sich erst am 21. März von der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr verabschieden. Die Gesundheitspolitik ist in Großbritannien Sache der Regionalregierungen. Will Sturgeon weiter Tests verteilen, muss sie das aus Eigenmitteln finanzieren. Die Labour-Regierung in Wales hielt ebenfalls länger an Einschränkungen des täglichen Lebens fest. Premierminister Boris Johnson wird von seinen Gegnern vorgeworfen, mit den Lockerungen vom Partygate-Skandal ablenken zu wollen.