Handelspolitik

EU baut Handelsdialog mit Indien aus

Die EU-Kommission kommt Bitten der Wirtschaft nach, die Handelsgespräche mit Indien zu vertiefen. Als Inspiration dient offenbar ein gleichnamiges Gremium mit den USA.

EU baut Handelsdialog mit Indien aus

rec Brüssel

Die Europäische Union vertieft ihre Handelsgespräche mit Indien. Nach Angaben der EU-Kommission nimmt ein neues Gremium nach dem Vorbild der Handelsgespräche mit den USA seine Arbeit auf: Im gleichnamigen Trade and Technology Council (TTC) wollen EU und Indien künftig mindestens einmal pro Jahr Gespräche auf Ministerebene führen. Das erste Treffen ist laut EU-Kommission für den Frühling dieses Jahres anberaumt.

Mit dem neuen Verhandlungsforum kommt die EU-Kommission Bitten aus der Wirtschaft vor allem hierzulande nach, die Handelsbeziehungen mit einem der bevölkerungsreichsten Länder der Welt auszubauen. Mit der Abwendung von Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs hat dieses Ansinnen schlagartig an Bedeutung gewonnen. Indien wird als Produktionsstandort und Rohstofflieferant immer wichtiger.

Unter dem Applaus von Wirtschaftsverbänden hatten EU und Indien vor zwei Jahren vereinbart, Verhandlungen über ein Wirtschaftsabkommen wiederaufzunehmen. Mitte 2022 liefen die Gespräche formal an. Überschattet wurde der Neustart mit der EU von Indiens hartleibigem Auftreten beim Gipfel der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf, den die Delegation aus Neu-Delhi mit ihrer Blockadehaltung beinahe zum Scheitern brachte.

In Brüssel heißt es, man habe ein gemeinsames Interesse, Frieden, Wohlstand und nachhaltige Entwicklung sicherzustellen. Schwerpunkt des TTC sind Technologien von strategischer Bedeutung, klimafreundliche Energie und widerstandsfähige Lieferketten. Darum kümmern sich ab sofort drei Arbeitsgruppen.

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